Gemeinderatsprotokoll vom 21. August 1946

mein-Kapitalsvermögen - weisen gegenüber dem Jahre 1944 eine bedeutende Verminderung auf und zwar deshalb, weil keine Einlagezinsen für Kassenbestähde ausgeworfen werden. Im Jahre 1944 betrugen beispielsweise die Zinsen für eingelegte Kassenbestände allein fast S 160.000.--. Die Abschnitte 91 und 94 behandeln die Steuern. Diese Sind mit S 2,405.280.-- veranschlagt. Eine der ständigsten und von der Wirtschaftskonjunktur nur wenig beeinflusste Steuer ist die Grundsteuer. Die ist der Ersatz für die seinerzeitige Bodenwertabgabe. Mietaufwandabgabe, Luxuswohnabgabe, die Kommunalabgaben auf den Bodenertrag und den Mietaufwand, die Landes-, Grund- und Gebäudesteuer, den Gemeindezuschlag zur Landes-Grundsteuer und die Zinsgroschensteuer. Ihr Ertrag ist mit S 934.900.-- präliminiert. Eine Verringerung der Steuer könnte eventl. dadurch eintreten, dass die Steuerpflicht für total-bombenbeschädigte Objekte wegfällt. Dies ist in erster Linie von der Regelung des Kriegssachschädenrechtes abhängig. Die erträgnisreichste Steuer wäre unter normalen Verhältnissen die Gewerbesteuer. Sie zerfällt in die eigentliche Gewerbesteuer, die vom Gewerbeertrag und vom Gewerbekapital erhoben wird und die Lohnsummensteuer. Die Gewerbesteuer trat an Stelle der früheren Lohnabgabe, der Gasverbrauchsabgabe, der Luxusverbrauchsabgabe, der Kommunalabgabe auf den Fleischverbrauch und der Ankündigungsabgabe. Sie unterliegt am stärksten der Wirtschaftskonjunktur. Dies erweist sich auch jetzt. Während der Gewerbesteuer-Ertrag im Jahre 1942 RM 2,143.060.-- 1943 RM 1,668.300.-- 1944 RM 1,474.180.-- betrug, dürfte er im Jahre 1946 nur S 600.000.-- betragen. Das tatsächliche Gewerbesteuer-Aufkommen im ersten Vierteljahr 1946 betrug nur S 146.802.10, wobei die Zerlegungsanteile unberücksichtigt blieben. Gerade in Steyr ist aber der Ertrag der Zerlegungsanteile unter normalen Verhältnissen am grössten, fällt durch hierein die Gewerbesteuer der Steyr-Werke, deren Ertrag in den Jahren 1939 bis 1942 rund 40 % des Gesamtbetrages ausmachte. Für das Jahr 1946 ist der Zerlegungsanteil dieses Betriebes nicht ermittelt, doch

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