Gemeinderatsprotokoll vom 2. August 1946

len, dass Schwimmbäder nur in Großstädten rentabel sind. Die Stadtverwaltung werde aber die Sache weiter verfolgen. In dieser Sitzung soll entschieden werden, ob eine kommunale Badeanstalt errichtet werden soll oder ob das Projekt der Privatinitiative überlassen bleiben soll. Der Antrag des Stadtrates auf Errichtung eines kommunalen Bades wird einstimmig angenommen. Bürgermeister Leopold Steinbrecher übernimmt wieder den Vorsitz. Zum dritten Punkt der Tagesordnung, 31. 3649/46, Ferialarbeiten an den Schulen, berichtet Bürgermeisterstellvertreter Franz Paulmayr, dass die diesjährigen Reparaturen an den Schulen die stattliche Summe von S 57.850.- ausmachen, was auf die Vernachlässigung in den letzten Jahren zurückzuführen ist. Die Notwendigkeit der Reparaturen wurde vom Bauamt, in Zweifelsfällen von einem Ausschuss entschieden. Im Zusammenhang mit den Ferialarbeiten soll auch das Ansuchen des Schulwarts der Ennsleitenschule Hans Schaupp um Einleitung von Leuchtgas in seine Dienstwohnung berücksichtigt werden. Der Antrag des Stadtrates vom 30.7.1946 lautet: „Der Gemeinderat genehmige die auf Grund der kommissionellen Besichtigungen für notwendig befundenen Ferialarbeiten in den Schulen mit dem beiläufigen Betrag von S 57.850.-. Gleichzeitig werden die Kosten der Gaseinleitung in die Dienstwohnung des Schulwartes der Ennsleitenschule übernommen." St.R. Anton Azwanger weist bei diesem Anlass auf die trostlosen Schulraumverhältnisse in Steyr hin. Die Schulen Steyrs stehen in einem guten Ruf, was den Schulbetrieb betrifft, doch ist das Gegenteil in der Raumfrage der Fall. Der Zustrom zu den Hauptschulen in Steyr ist ganz besonders gross, da die Orte im Ennstal bis Weyer nur Volksschulen besitzen. Wer das Gebäude des Realgymnasiums kennt, wer das Gedränge in der Promenade-Hauptschule gesehen hat, wer weiss, dass selbst das neueste Schulgebäude viel zu klein ist, der kommt zu dem Schluss, dass es absolut notwendig ist, in der nächsten Zeit zu einem Schulbau zu schreiten. Ein besonderes Kapitel bilden die Turnsäle. Wenn wir auch nicht in den Fehler verfallen, dass wir der körperlichen Erziehung die Bedeutung beimessen, die sie unter dem nationalsozialistischen Regime hatte - die Hintergründe dafür sind allgemein bekannt - so stehen wir trotzdem auf dem Standpunkt, dass die körperliche

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