Wir wollen nicht in den vergangenen Wunden wühlen, wir wollen sie zu heilen versuchen. Wir brauchen allerdings die Hilfe der alliierten Mächte, aber wir wollen nicht Bettler sein, wir wollen unsere ganze Kraft in den Dienst der Stadt Steyr und damit unseres Vaterlandes einsetzen." Abschliessend dankt der Bürgermeister den Verwaltungsbeamten für ihre enorme Arbeitsleistung. Er gibt auch seiner Freude Ausdruck, dass einige Beamte wieder reaktiviert wurden. Die Reaktivierung des Herrn Magistratsdirektors Dr. Ferdinand Häuslmayr wird von allen Parteien mit Applaus begrüsst. Der Bericht des Bürgermeisters wird von Bürgermeisterstellvertreter Gottfried Koller zur Debatte gestellt. Es wird keinerlei Einwand erhoben. 6.) Stadtrat Anton Azwanger: Zl. 184/Präs. 1946 Enrica v. Handel-Mazzetti, Verleihung der Ehrenbürgerwürde. Der Berichterstatter führt im wesentlichen folgendes aus: "Meine Frauen und Herren! Steyr ist in aller Welt bekannt, bestens bekannt. Dafür gibt es verschiedene Gründe! Einer ist die Schönheit unserer Stadt, der Reiz ihrer Umgebung! Ich brauche nicht das Bild Steyrs zu zeichnen, das Bild einer Stadt mit steil gegiebelten Häuserzeilen, der Burg auf hohem Fels, dem Rauschen der 2 Flüsse an seinem Fuss, der Stadt mit ihren engen Gassen und Gässchen, ihren verträuten Plätzen, der Stadt aber auch der rauchenden Schlote über weiten Werkshallen, die von nimmerruhender Arbeit künden! In diesen Zügen unserer Stadt ihrer an die Vergangenheit gemahnenden Bauweise, dem gegenwartsvollen Schaffen, das hochwertigste Produkte zeitigt, ist ein Motiv des Rufes unserer Stadt begründet. Ein anderes schafft die Landschaft, in der sie liegt. Die gnadenvolle Fülle und die Schönheit der Umgebung! Denken Sie an die waldbestandenen Höhen, die in weitem Schwung unsere Stadt umfangen und in fernem Verschweben die Firne der Hochalpen ahnen lassen! Vergessen Sie nicht die segensreiche Fruchtbarkeit der Gefilde rings um Steyr.
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