—47— Transmissionswelle, welche die Kraftübertragung zu besorgen hatte, wurde unter Straßenniveau von der Mühle zur Nagelfabrik geführt. Die Nagelfabrik brachte Heininger vermutlich keinen wirtschaftlichen Erfolg, denn seine Liegenschaft ging samt den Wasserrechten durch executiven Verkauf an die Firma Joachim Winternitz' Neffen, die sich damit in Steyr etablierte. Diese Firma wurde durch die Herren Stein und Schulz vertreten, sodass verschiedene Bauansuchen, welche die Firma betrafen, unter ihren Namen liefen. Oberwasseransicht der Ersten Zeugstätte 1989 Mit dem Betriebswechsel hatte das Sterben der kleinen Gewerbebetriebe im Bereich der Ersten Zeugstätte begonnen. Schon 1885 wurde durch die Firma Winternitz' Neffen ein ebenerdiges Fabriksgebäude im Anschluss an das ehemalige Müllerwohnhaus der alten Truglmühle unter Einbeziehung der kleinen Nagelfabrik errichtet. Die Umfassungsmauern und eine Trennwand in der Gebäudemitte, normal zur Längsachse, in der wie in der ostseitigen Giebelwand mehrere Kaminzüge für Schmiedefeuer untergebracht waren, wurden sechzig Zentimeter stark mit Ziegeln österreichischen Formats aufgeführt. Die Decke über dem Erdgeschoß bestand aus einer Holzbalkenkonstruktion mit einem entsprechend dimensionierten hölzernen Unterzug in der Längsachse, der von zwei Gusseisensäulen abgestützt wurde. Die Deckenfläche war aus Holzbohlen hergestellt. Ein Kniestock war achtzig Zentimeter über die Decke hochgezogen. Ein zimmermannsmäßig ausgeführter Dachstuhl mit sechs Bindern auf achtzehn Meter Gebäudelänge und mit vierzig Grad Neigung trug eine Strangfalzdeckung. Die Querwand und die ostseitige Giebelwand waren über den First hochgezogen, aber seitlich soweit eingerückt, dass die Saumrinne samt der erforderlichen Verblechung vorbeigeführt werden konnte. Straßenseitig waren sieben Fensteröffnungen im Ausmaß von 1,20 / 2,30 Meter mit gleichem Achsabstand angeordnet, hofseitig waren es fünf Fenster des gleichen Formats. Das Objekt war durch eine Türe in der ostseitigen Giebelwand zugänglich. In den Dachflächen waren je sechs Klappfenster 1,50 / 2,00 Meter angeordnet, die in neun Glasflächen unterteilt waren. Der Dachraum war innen verschalt. Die Fenster erhielten Putzfaschen mit einer Schlusssteinimitation. Das straßenseitige Dachgesimse wurde stark profiliert ausgebildet. Die äußere Gestaltung entsprach der Industriebauweise dieser Zeit. Gleichzeitig wurden im Hofraum ein Schuppen und Holzlagengebäude mit dreiseitigen,
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