Otto Ehler - Eisengewerbe und Stadtentwicklung

—44— Nagelfabrik erbrachte vermutlich nicht den erhofften Gewinn und wurde 1884 veräußert. Um 1880 bildeten insgesamt sechzehn Werkstattobjekte und drei Wohnhäuser das Ensemble der Ersten Zeugstätte. Am Nordufer waren es die beiden Müllerwohnhäuser, das zum Hammer gehörige Wohnhaus, eine Papiermühle, eineMahlmühle, zwei Schleifen, ein Hammer und eine Stampf. Im Gerinne standen sechs Schleifen, drei an jeder Seite des Mittelablasses. Auf dem Südufer fanden sich zwei Schleifen, eine Nagelfabrik und ein Drahtzug. Mit dem Verkauf der Schleife A 7 hatte die Schließung von Kleinbetrieben und damit eine Betriebszusammenlegung zu großen Einheiten begonnen. Die Fluderzusammenlegung und die Verwendung eines breiteren Wasserrades hatte den erhofften Energiezuwachs nicht gebracht. Die Betriebszusammenlegung durch die Addierung von Objekten, die verschiedenen Zwecken gedient hatten, erwies sich verständlicherweise auf lange Sicht als unzweckmäßig. Es konnte auf diese Weise keine geschlossene Produktionseinheit gewonnen werden. Sie hatte ihren Grund in spekulativen Überlegungen, die nicht zu dem erwarteten Erfolg führten. 1884 kaufte die Firma Joachim Winternitz' Neffen „Erste Steyr - Messer - Stahl - Eisen und Metallwarenfabrik“ die Mahlmühle A 3, 1889 die Glinzschleife A 13 am Südufer der Zeugstätte, 1904 die Grubmüllerschleife A 6, 1905 die Moltererschleife A 5, 1907 die Schaffenbergerschleife A 1 und 1915 die ehemalige Papierfabrik A 2, welche von 1888 bis 1906 Messerfabrik und dann von 1906 bis 1915 Nagelfabrik war, samt der dazugehörigen Schleife A 7 von den Ehegatten Wurmfeld. Die Firma Winternitz erwarb auch Grundstücke an der Fabrikstraße unmittelbar an der Zeugstätte und errichtete dort bis 1905 neue Produktionsstätten, während die im Zeugstättenbereich erworbenen Objekte durch Umbauten, Aufstockung und Errichtung eines Verbindungstraktes über den nördlichen Fludern im Obergeschoß nach Möglichkeit zu einer Einheit zusammengefügt wurden. Ausgenommen blieb die Glinzschleife, welche am Südufer des Wehrgrabens liegt.

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