—12— im Zuge des Ausbaues des innerstädtischen Verkehrsringes in jüngster Vergangenheit zur Brücke ausgebaut. Die Brücken wurden im Mittelalter in Steyr alle in Holzbauweise ausgeführt. Sie waren vor allem in der Steyrniederung bei Hochwasser stets gefährdet, da die Fahrbahn jeweils unter der Höhenmarke eines dreißigjährigen Hochwassers lag. Bei den einfachen Brücken über die Steyr und über ihre Nebenarme bildeten starke Schlachtungen die Widerlager. Aus Konglomeratblöcken aufgemauerte Widerlager entstanden vermutlich erst im18. Jahrhundert. Verstrebte Pilotenmit einer starken Balkenüberlage bildeten die Brückenjoche, die bei Brücken, welche die Reiche Steyr oder das Mitterwasser überspannten, mit einem Sporn gegen die Eistrift oder Treibholz gesichert waren. Die Zahl der eigentlichen Brückenträger richtete sich nach der Feldweite und der zu erwartenden Belastung, wie dies aus einem Vergleich der Brückenpläne zu sehen ist. Als Fahrbahn dienten starke Mann an Mann verlegte Bohlen. Diese Art der hölzernen Brücken war am Wehrgraben zu finden. Die Direktionsbrücke wurde 1888 als Stahlbrücke erbaut. Als erste der Holzbrücken über den Wehrgraben fand die Annabrücke 1943 einen Ersatz durch ein Stahlbetonbauwerk. Diese Brücke besteht aus zwei Feldern und hat wie die alte Holzbrücke einen Mittelpfeiler. Deren Tragfähigkeit genügte den Anforderungen des modernen Verkehrs nicht mehr. Die Plandarstellungen geben Aufnahmen aus dem Jahre 1923 wieder, als alle Brücken im Stadtgebiet durch Neuaufnahmen erfasst wurden. Im 15. Jahrhundert waren alle Abflüsse des Wehrgrabens überbrückt. Über das Gerinne selbst bestanden, wie schon erwähnt, vier Brücken. Die erste von ihnen lag gleich unter dem Plautzenwehr noch oberhalb der Ausleitung des Saggrabens. Die zweite Brücke führte knapp unterhalb der zweiten Zeugstätte über das Wehrwasser. Sie wurde nach einem dort befindlichen Hammer Kupferhammerbrücke genannt. Die Innere Reiterbrücke ermöglichte einen Übergang von der Frauenstiege über das Oberwasser der Dritten Zeugstätte, unter der die Ledererbrücke über das Unterwasser dieser Zeugstätte führte. Den Namen hatte sie von einem Lohgerber, der unmittelbar am nördlichen Brückenkopf seinen Betrieb führte.
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