Otto Ehler - Eisengewerbe und Stadtentwicklung

—11— Im Bereich der Vierten Zeugstätte sind auf dem Hauserstich zwei Stege erkennbar. Die Insel Elba fehlt auf der Darstellung. Sie wurde erst in späterer Zeit durch die Anlage eines zusätzlichen Fluders bei der zweiten Zeugstätte geschaffen. Während am Wehrgraben, in der Fabrikstraße und auf dem Anger eine geplante Ordnung der Bebauung erkennbar ist, zeigt sich eine solche im Aichet nur in Ansätzen am Bründlplatz, bei der Kapelle in der Aichetgasse und darunter in der Siechengasse. An Wasserbauten sind auf dem Stich von Vater und Sohn Hauser nur die beiden Streichwehre in Zwischenbrücken zu erkennbar. Auf dem Anger und in der Mitterau wurden Holzlagerplätze dargestellt. Die Bebauung am Wehrgraben und die Lagerplätze liegen im Hochwasserabflussbereich. Der Stich in Matthäus Merians Topographia Germaniae, der weitgehend die Hauser'sche Ansicht als Vorlage benutzt, gibt den Wehrgrabenbereich nur sehr ungenau wieder. Beide Stiche zeigen aber die Gegend Mitterwasser — Mitterau in einer von der heutigen abweichenden Form. Die Hochwässer haben hier die Gerinne geändert. Der erwähnte Abriss der Unterhimmler Au aus dem Jahre 1638 ist in seiner Darstellung der Mitterau falsch, da das weit oberhalb des Teufelsbaches liegende Gsangwehr mit der Abzweigung des Mitterwassers fehlt. Der 1663 errichtete Steinkasten und das schon seit alter Zeit bestehende Wehr in Niederaichet, das Plautzenwehr, sicherten die Wasserzufuhr zum Saggraben und Wehrgraben, wovon letzterer mit seinen vier Zeugstätten, der Bruckmühle an der Großen Falle und etlichen Holzlagerplätzen an seinen Ufern zu einem wirtschaftlichen Entwicklungsgebiet der Stadt wurde. Der Wehrgraben war um 1600 von vier Brücken überspannt. zu diesen Brücken kamen noch einige Stege, von welchen drei öffentlich benutzt werden konnten. Es waren dies die Stege bei der Ersten, Dritten und vierten Zeugstätte. Die Stege bei den Zeugstätten dienen auch gegenwärtig noch dem Fußgängerverkehr. Der Steg am Fuß des Wiesenberges oberhalb der Bruckmühle — später entstanden—wurde

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2