Eisenhandel im vorindustriellen Steyr

- 346 - Mit dem Kauf des Lilienhofes übernahm Koller am 10. Oktober 1740 außerdem das Weber- häusl, das Prieningergut sowie das Grüblgut in Behamberg um insgesamt rund 3.304 Gulden vom Vorbesitzer Oberegger. 1946 Zu den Fahrnissen im Wert von 262 Gulden gehörten drei Kühe, eine trächtige Kalbin, ein halbjähriges Kalb, zwei Wägen mit beschlagenen Rädern, ein Pflug mit Egge, zwei eiserne Eggen, zwei Schlitten, Walzen, ein Acker- sowie ein Wagenge- schirr, Heu und Stroh, drei Schneid- oder Stroch-Stöckl mitsamt deren Messern , ein Bottich eingelegter, saurer Rüben, eine Eisenstange, eine Bindekette, zwei Eisenketten, ein Schleif- stein, 30 eicherne und neun lärcherne Pöstöll , 26 Latten, 51 Schwärdling 1947 und ein Brannt- wein-Kessel. 1948 Der Lilienhof lag an der Straße zwischen Steyr und dem Kloster Garsten und zwischen dem Hausgarten und dem Acker floss der Teufelsbach hindurch. Er war ausgestattet mit einer Groß- raumküche und einem eingezäunten Ziergarten. 1949 Über die Innenraumaufteilung ist nur be- kannt, dass es mindestens fünf Zimmer gab. 1950 Im Zuge des Sequestrationsverfahrens verlor Johann Adam von Koller um 1750 auch diesen Hof und die dazugehörigen Immobilien. Ab 1836 war der Lilien-/Ablhof im Besitz der Familie Lechner und 1852 sogar kurzzeitig im Besitz Anna von Kollers (eine geborene Lechner), die den Hof gemeinsam mit ihrem Vater Mathias, einem Feilhauermeister, besaß. 1853 verkauften sie das Anwesen, das in der heutigen Leopold- Werndl-Straße Nr. 48 stand, an die Fürstin von Lamberg. 1951 4.3.3.4 Das Freihaus in Linz (1813–1844) Zu Beginn des 19. Jahrhunderts – also in einer Blütephase des Unternehmens der Koller – besaß die Familie außerdem ein Haus im Linzer Stadtzentrum. Es handelt sich um die Adresse Alt- stadt Nr. 3 / Hahnengasse Nr. 12, welches zwischen 1754 und 1813 zunächst der Innerberger Hauptgewerkschaft gehört hatte, bevor es Josef von Koller am 17. Februar 1813 kaufte. Am 7. Februar 1826 trat er es an seine Ehefrau Theresia (geborene Horalek) ab. Mitbesitzer seit 1826 war außerdem Josef Emilian von Gottscheer, der 1844 zum Alleinbesitzer des Hauses wurde. 1952 Das Haus hatte sich in guter Lage westlich des Hauptplatzes befunden, ist heute jedoch leider nicht mehr erhalten, da sich dort der Alte Markt befindet. 1946 StA Steyr, Kaufskontrakt Abl-/Lilienhof (10.10.1740), Kasten XII, L1 FI 1–108 Nr. 85. 1947 Auch als „Schwartenbretter“ bezeichnet, wobei es sich um das jeweils „erste und letztes von einem baum- stamme gesägtes, noch die rinde tragendes brett“ handelte; siehe G RIMM / G RIMM , DWB, Bd. 15, Sp. 2299. 1948 StA Steyr, Güterverzeichnis (11.10.1740), Kasten XII, L1 FI 1–108 Nr. 86. 1949 StA Steyr, Kaufbrief (10.1.1738), Kasten XII, L1 FI 1–108 Nr. 65. 1950 StA Steyr, Inventar Johann Adam von Koller (31.5.1749), Kasten XII, L1 FIII 1–187 Nr. 64. 1951 B EGSTEIGER , Haus-Chronik, 136. 1952 K RECZI , Häuserchronik, 42. Überländ und Fahrnisse

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