Eisenhandel im vorindustriellen Steyr

- 345 - Maria Schoiber einst ihrem Sohn Rudolf übergeben hatte. 1939 Zu diesem Leibgedinge gehörten ein Haus, ein Garten, ein Teich, drei Felder (davon eines ein Garten) sowie drei Krautgärten- Felder. 1940 In der Todesfallverhandlung von Kollers erster Ehefrau im Jahr 1739 geht hervor, dass die Koller darauf fünf Stück Vieh hielten und das Haus einen Schätzwert von 400 Gulden hatte. 1941 Ein Inventar über die in diesen Immobilien befindlichen beweglichen Fahrnisse gewährt uns Einblick in die Raumaufteilung des Stieglhofes: Dort befanden sich im Erdgeschoß eine Speis, ein Wohnzimmer ( In heruntern Wohnzimmer ) und ein Gewölbe ( In heruntern Gwölb ), im obe- ren Stock ein grünes und ein gelbes Zimmer, ein Kinderzimmer, ein Zimmer vor dem Saal, ein Vorsaal, ein großer Saal, ein Salletl ober dem Schwibogen (ein kleiner Saal oberhalb des Schwibbogens) und ein Vorhaus. Weiters gab es im Haus eine Menscher Kammer (Kammer für die Stubenmädchen), eine Stube für den Meier, einen Pferdestall, einen äußeren Stadl, einen Boden (Dachboden) und ein Getreidekasten-Gewölbe. 1942 Der Stieglhof war Hauptwohnsitz Johann Adam von Kollers und seiner Familie, während er in seinen übrigen Immobilien Mieter/-innen aufnahm. Eine Zinsrechnung aus dem Zeitraum April 1749 bis Ende Juni 1751 belegt, dass auf dem Stieglhof acht Personen zur Miete lebten, auf dem Wintergütl drei, im Leitner Häusl zwei und am Aigner Häusl eine. Die Inwohner/ -innen waren vor allem Handwerksleute (Zimmer- und Maurergesellen sowie Weber) und Tag- werker. 1943 Es wäre möglich, dass diese Personen nicht nur dort wohnhaft waren, sondern es auch ihre Aufgabe war, sich regelmäßig um die Objekte und Grünflächen zu kümmern. 4.3.3.3 Der Lilien-/Ablhof Der Lilien- oder Ablhof befand sich in Sarmingdorf (Richtung Garsten) und wurde nach seinem Vorbesitzer – dem städtischen Chronisten Valentin Preuenhueber – als „Preuenhueber-Hof“ bezeichnet. 1944 Von 1724 bis 1737 gehörte das Anwesen Franz Xaver Canaval (ehemaliger Ver- walter der Trauttmannsdorfischen Herrschaft Hall) bevor es 1738 an Wenzl Gottlieb Oberegger (ehemaliger Hofrichter zu Baumgartenberg) überging. Zwischen 1740 und 1749 gehörte der Hof schließlich Johann Adam von Koller und danach der Witwe Barbara Kastberger. 1945 1939 StA Steyr, Kaufvertrag (6.4.1735), Kasten XII, L1 FII 1–95 Nr. 90. 1940 StA Steyr, Inventar Johann Adam von Koller (31.5.1749), Kasten XII, L1 FIII 1–187 Nr. 64. 1941 StA Steyr, Todesfallverhandlung (23.7.1739), Kasten XII, L1 FI 1–108 Nr. 70. 1942 StA Steyr, Inventar Johann Adam von Koller (31.5.1749), Kasten XII, L1 FIII 1–187 Nr. 64. 1943 StA Steyr, Zinsrechnung (30.6.1751), Kasten XII, L1 FIII 1–187 Nr. 83. 1944 StA Steyr, Steuerextrakt (1742), Kasten XII, L1 FII 1–108 Nr. 15. 1945 StA Steyr, Hauß und auch Grund Buch (1735), Regal 10, Bd. 152, Nr. 777; OÖLA, Extract Steyrer Steueramt (1742), Neuerwerbungen, Schachtel 86/3, fol. 74 f. Raumaufteilung Stieglhof

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