Eisenhandel im vorindustriellen Steyr
- 344 - 4.3.3.2 Der Stieglhof Der Stieglhof – später auch als „Gut Neulust“ bezeichnet – hatte sich an der Stelle der heutigen Stelzhamerstraße Nr. 12 befunden und wurde 1974 demoliert. 1932 Der Name kommt von der Hofbezeichnung „Das Gut an der Stiege“ und leitete sich von einer markanten Stiege aus dem Garten in das erste Obergeschoss des Hauses ab. Nach mehreren Besitzerwechseln kauften im Jahr 1657 die Herren von Riesenfels (Herren auf Engelseck) den Hof, zu dem ein Hausgarten, ein Ziergarten, ein Hausfeld, ein Scheibenfeld, ein Spitzländlfeld, eine Hausgartenleiten und eine Hausgrabenleite gehörten. 1933 Damit verbunden war auch ein Stöckl, welches als „Stiegl- haus“ oder schlicht als „Gartenhaus“ bezeichnet wurde. 1934 Von 1731 bis 1735 waren Johann Rudolf sowie Anna Barbara Schoiber von Engelstein als Besitzer nachzuweisen und ab dem Jahr 1735 schließlich Johann Adam mit seiner Ehefrau Bar- bara Koller. 1935 Auch das Haus- und Grundbuch belegt, dass Johann Adam Koller im Jahr 1735 bereits Inhaber des Stieglhofes und der dazugehörigen 17 bis 18 Tagwerk Äcker war. 1936 1750 jedoch waren der Stieglhof und die dazugehörigen Grundstücke sowie Häuser bereits im Besitz von Kollers Kreditoren. 1937 Zum Stieglhof gehörten ein Kasten, ein Stadl und zwei große Gärten sowie ein kleiner Kraut- garten, weiters insgesamt 27 Tagwerk Äcker, 35 Tagwerk Wiesen und fünf Überländ: Zum Haus am Laichberg gehörten eine Hütte und ein Tagwerk Acker sowie Gärten. Beim kleinen Ettinger Häusl, zwischen dem Reifflgrund und der Straße gelegen, befand sich ein Garten, zwei Tagwerk messend. Das Leithnerhäusl auf der Gmain hatte eine Wiese mit drei Tagwerk dabei. Das Wintergütl untern Wald ligend (Unterwald am Damberg) bestand aus zwei Häusern mit 16 Tagwerk Wiesen. Zum Aignergütl in der Raming (Kleinraming) gehörten ein Haus, ein Stadl, eine zusammengefallene Schmiede und 14 Tagwerk Wiesen. Insgesamt hatte der Stiegl- hof mit seinen fünf Überländ zur Mitte des 18. Jahrhunderts einen stattlichen Wert von 8.280 Gulden. 1938 Zum Aignergütl in Kleinraming ist im Übrigen bekannt, dass es genauso wie der Stieglhof 1735 von Rudolf Schoiber von Englstein und seiner Frau Anna Barbara an Johann Adam Koller und dessen Frau Maria Barbara um 300 Gulden verkauft wurde. Aus dem Vertrag geht hervor, dass Koller mit dem Hauskauf auch das Leibgedinge am Laichberg übernahm, welches Eva 1932 Helmut B EGSTEIGER , Garstner Haus-Chronik, Steyr 1986, 141 f. 1933 B ERNDT , Stieglhof, [1]. 1934 B EGSTEIGER , Haus-Chronik, 141 f. 1935 StA Steyr, Steuerextrakt (1742), Kasten XII, L1 FII 1–95 Nr. 16. 1936 StA Steyr, Hauß und auch Grund Buch (1735), Regal 10, Bd. 152, Nr. 750. 1937 B EGSTEIGER , Haus-Chronik, 141 f. 1938 StA Steyr, Anschlag Stieglhof (1749), Kasten XII, L1 FIII 1–187 Nr. 186. Zugehörungen Aignergütl in Kleinraming
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