Eisenhandel im vorindustriellen Steyr

- 337 - es das Fideikommiss vorsah, während die übrigen drei Gartenhäuser in den Besitz der Koller Witwe kamen. 1877 Die Gartenhäuser am Oberen Schiffweg Im Jahr 1744 ist Johann Adam von Koller als Inhaber von zwei bzw. drei Gartenhäusern am Grund des ehemaligen Ketzerfriedhofs nachweisbar, die im Laufe der Zeit mit unterschiedli- chen Namen bezeichnet wurden. 1878 Der Ketzerfriedhof hatte sich bis zur Eröffnung des Tabor- Friedhofes (1584) am Oberen Schiffweg Nr. 18 bis 21 (heute Gärtnerei Angerer) befunden, wobei unter der Hausnummer 18 bereits im 16. Jahrhundert ein Meierhof zu finden war, der dem evangelischen Pfarrer Wolfgang Lampl gehörte. Daneben befand sich ein Wohnhaus, das wohl Ende des 16. Jahrhunderts erbaut wurde. 1879 Bei diesem Meierhof und dem Wohnhaus dürfte es sich um die beiden Häuser handeln, die man zur Zeit der Koller als Geymannisches und Cosmannisches Haus (Pyrach Nr. 1) bezeichnete. 1880 Das Gartenhaus Pyrach Nr. 1 hatte einen großen Saal, ein Vorhaus, ein Vorzimmer, ein Tafl Zimmer gegen die Stadt und ein Seitenzimmer. 1881 Das Grundstück bestand aus einem Haus- garten von zwei Tagwerk Fläche sowie einen darum herum liegenden Wießängery (Wiesenan- ger) und einem zur Helfte mit einer Mauer umfangenen Wießfleckl . 1882 Außerdem gehörten mehrere kleinere Überländ dazu, die Koller landwirtschaftlich nutzte: Auf einem Ländl, das sich in der Nähe des Ablhofes befand, wurde jährlich wechselweise Korn und Gerste auf einer Fläche von drei Achtel Tagwerk ausgesät. 1883 Ein sogenanntes Hollerstauden Ländl von einem Achtel Tagwerk befand sich bei Schloss Engelsegg und wurde ebenfalls jährlich wechselweise mit Korn und Gerste bestellt. 1884 Genauso verhielt es sich mit einem Weeg Ländl von der Größe eines Viertel Tagwerks, welches ebenfalls zum Gartenhaus gehörte. 1885 Ein weiteres Haus wurde 1567 als Paul Khöberers Haus und Garten am Ketzerfreithof bezeichnet, 1886 wobei es sich um das Haus Oberer Schiffweg Nr. 21 – gleich neben den beiden anderen Gartenhäusern 1877 Sie verkaufte diese am 21. Mai 1773 wiederum an ihren Sohn Josef Anton, der damit das Bürgerrecht erhielt; siehe H AINDL , Ergänzung, 191. 1878 StA Steyr, Hauß und auch Grund Buch (1735), Regal 10, Bd. 152, Nr. 783. 1879 Friedrich B ERNDT , Alte Adelshäuser und der Ketzerfriedhof, in: Veröffentlichungen des Kulturamtes der Stadt Steyr 19 (1959), 23–35, hier 25. 1880 B EGSTEIGER , Haus-Chronik, 177 u. 186. 1881 StA Steyr, Inventar Johann Adam von Koller (31.5.1749), Kasten XII, L1 FIII 1–187 Nr. 64. 1882 StA Steyr, Fassion oder Lagerbuch der Gemeinde Garsten (1788), Regal 13, 241–243. 1883 Ebd., 281. 1884 Ebd., 293. 1885 Ebd., 295. 1886 B ERNDT , Adelshäuser, 25.

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