Eisenhandel im vorindustriellen Steyr

- 335 - Reukauf verkaufte Koller das Haus inklusive Handlung im Jahr 1740 wiederum an den Han- delsmann Franz Cannaval, der das Bürgerrecht auf die Weißwarenhandlungsgerechtigkeit er- hielt. 1868 4.3.2.2 Seifentruhe Nr. 40 (1707–1733) Auch im Steyrdorf gab es ein Haus, welches zwischen 1707 und 1733 Johann Josef Koller gehörte, bevor es dieser an den Schermesserer Michael Menhard verkaufte. 1869 Da das Haus Seifentruhe Nr. 40 im Koller-Archiv kein einziges Mal aufscheint und dort lediglich der Haus- kauf von Stadtplatz Nr. 11 belegt ist, ist völlig unklar, zu welchem Zweck Koller es kaufte und wie es genutzt wurde. 1788 wird es als einstöckiges Gebäude beschrieben, in dessen Erdge- schoss sich ein mittleres Zimmer und eine Kammer sowie eine Schmiede zum eigenen Ge- brauch befanden. Im Obergeschoss waren ein weiteres mittleres Zimmer und eine Kammer zu finden. 1870 4.3.3 Die Häuser und Höfe außerhalb der Stadt Die Familie Koller besaß mehrere Immobilien außerhalb der Stadtmauern, in den Vorstädten, was in der städtischen Oberschicht üblich war, so z. B. auch in Salzburg bei Beamten, bürger- lichen Handwerkern und Handelsleuten. Der Besitz von Bauernhöfen, Garten- bzw. Sommer- oder Lusthäusern, Gartenanlagen und Almen war insbesondere eine Strategie der Handelsleute, ihr Kapital anzulegen, wenn sie dafür keine profitableren Anlagemöglichkeiten fanden. 1871 Hinzu kommen pragmatische Anreize solcher Gärten und Höfe vor der Stadt, z. B. die Ergän- zung der Selbstversorgung des Haushalts und die Möglichkeit, Zeit außerhalb der beengten Stadt zu verbringen 1872 – beides bedeutete einen Zugewinn an Lebensqualität. 1873 4.3.3.1 Die Gartenhäuser Die Gartenhäuser der Koller sowie mehrere kleinere Grundstücke befanden sich in der Vorstadt Richtung Garsten – genauer gesagt in Sarning, Pyrach und im Kraxental. Laut Haus- und 1868 StA Steyr, Hauß und auch Grund Buch (1735), Regal 10, Bd. 152, Nr. 332; B EGSTEIGER , Häuserchronik, 320. 1869 B EGSTEIGER , Häuserchronik, 317. 1870 StA Steyr, Elaboraten zu den Lagerbuch der Gemeinde Stadt Steyr (15.4.1788), Regal 10, Bd. 154, Tom. II, 78. 1871 Gunda Barth-Scalmani konnte für Salzburg nachweisen, dass im 18. Jahrhundert Kapital „fast nie in Versuche präindustrieller Unternehmen gesteckt, sondern eben in Landbesitz investiert“ wurde; siehe B ARTH -S CALMANI , Handelsstand, 273. 1872 R EININGHAUS , Stadt Iserlohn, 551 f. 1873 B ARTH -S CALMANI , Handelsstand, 269–274. Anlage- und Nutzobjekte

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