Eisenhandel im vorindustriellen Steyr

- 332 - bis 1759 war er Bürgermeister von Steyr) dort ebenfalls Handel betrieben hatten, übernahm Koller mit dem Hauskauf auch die Handlung, wofür er einen Kaufschilling von 1.344 Gulden erlegte. 1847 Die Koller und Paumgartner waren schon seit den ersten Nachweisen der Koller in Steyr miteinander verbunden. Andree Paumgartner – der Vater Franz Sylvesters – war Trauzeuge Johann Georg Kollers und Barbara Vestenbergers gewesen, als diese im Jahr 1694 den Bund der Ehe schlossen. Außerdem war er Mitglied des Inneren Rats und hatte von zirka 1675 bis 1716 das Haus Stadtplatz Nr. 14 besessen. 1848 Auch zu diesem Haus gehörte ein Stadl in der Schönau, 1849 außerdem ein Hausgärtl und ein Stöckl. Letzteres umfasste nur zwei Zimmer, die Koller offenbar vermietete. 1850 Das Haus selbst hatte laut Häuserbeschreibung von 1788 zwei Stockwerke: Im Erdgeschoss befanden sich ein Handels- und drei Warengewölbe sowie zwei Keller und ein Stall. Im ersten Obergeschoss waren zwei große und zwei kleine Zimmer sowie ein Gewölbe zu finden. Im zweiten Oberge- schoss befanden sich zwei große und zwei kleine Zimmer sowie ein Gewölbe zum eigenen Gebrauch . 1851 1792 führte Koller seine Eisenhandlung nach 25-jähriger Handelstätigkeit in den Bankrott, weshalb sie per Versteigerung in den Besitz des Kaffeesieders Franz Mladek und dessen Frau Maria Viktoria (geborene Blume) gelangte. 1852 Die ursprüngliche auf dem Haus radizierte Ei- sen-, Geschmeid- und Nagelhandlungsgerechtigkeit wurde am 28. März 1792 von Johann Jakob Koller als Gläubiger seines Bruders Franz Wolfgang um 600 Gulden übernommen. 1853 4.3.1.3 Stadtplatz Nr. 16 / Berggasse Nr. 31 (1843–1869) Das Haus am Stadtplatz Nr. 16 gleich nebenan von Nr. 14 befand sich von 1843 bis 1857 im Besitz des Eisenhändlers Karl von Koller. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war es im Besitz der Familie Paumgartner gewesen, die nicht mit der zuvor genannten Familie Paum- gartner am Stadtplatz Nr. 14 verwechselt werden darf. 1854 Im ersten Stock des Hauses befand 1847 K RENN , Häuserchronik, 72. 1848 Ebd. 1849 Topografische Nummer 1517. 1850 StA Steyr, Elaboraten zu den Lagerbuch der Gemeinde Stadt Steyr (15.4.1788), Regal 10, Bd. 154, Tom. II, 26 u. 189. 1851 Ebd., 38. 1852 Mladek erwarb 1812 eine Wirts- und Leutgebschaftsgerechtigkeit und war noch 1825 auf diesem Haus als „Gastgeb“ zum goldenen Hirschen nachweisbar, siehe K RENN , Häuserchronik, 72; sowie Franz P ILLEWIZER , Ver- zeichniß der in der k. k. Kreisstadt Steyr und in dessen Komissariats-Bezirk befindlichen Häuser nach der Conscriptions-Revision pro 1825 nebst einer kleinen Topographie von Steyr, Steyr 1825, [o. S.]. 1853 K RENN , Häuserchronik, 72. 1854 Es gibt eine verwirrende Namensgleichheit zwischen den benachbarten Familien: Am Stadtplatz Nr. 14 war Franz Sylvester Paumgartner ansässig (Handelsmann und Bürgermeister) und am Stadtplatz Nr. 16 Sylvester von Paumgartner (Vizefaktor der Innerberger Hauptgewerkschaft und Gastgeber Schuberts). Stadl und Haus- beschreibung

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