Eisenhandel im vorindustriellen Steyr

- 331 - 1798 in Besitz hatte. In der Stadtansicht Matthäus Merians aus dem Jahr 1679 in Abbildung 4 (S. 57) sind die zentrale Lage des Koller-Hauses (gelb) und der Zugang zum Stadtplatz einer- seits sowie zum heutigen Ennskai andererseits erkennbar. Laut Häuserbeschreibung von 1799 umfasste das Haus mit der damaligen Konskriptions-Nr. 30 zwei Stockwerke: Im Erdgeschoss befanden sich eine Handlung und zwei Warengewölbe sowie je ein Pferde- und ein Kuhstall, ein Keller und vier kleine Gewölbe. Im ersten Obergeschoss – der auch von außen gut zu er- kennenden Beletage 1839 – lagen offenbar die Wohnräume der Familie Koller. Diese bestanden aus zwei großen, zwei kleinen, einem Seitenzimmer und zwei Kammerl . Im zweiten Oberge- schoss befanden sich ein weiteres Zimmer, ein Nebenstüberl und ein Warengewölbe. 1840 Zum Haus gehörte ein Stadl in der Schönau, 1841 der am 24. November 1727 Anton Graf von Salzburg und Saläberg abgekauft worden war. 1842 Laut Haus- und Grundbuch der Stadt Steyr gehörte Johann Josef Koller im Jahre 1735 neben diesem sogenannten Sallaburger Stadtl au- ßerdem der Radingerische oder Größlische Stadl (Nr. 635), der zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits abgebrannt war. 1843 Die Urmappe des Franziszeischen Katasters weist die Parzelle Nr. 1172 in der Schönau als zum Stadtplatz Nr. 11 gehörig aus. 1844 Noch heute erinnert der Straßenname „Stadlgasse“ südlich der Schönauerbrücke auf die zahlreichen Stadl, die einst hier gestanden haben. Jener der Koller dürfte sich in der heutigen Schiffmeistergasse befunden ha- ben. Als Jakob Koller 1798 starb, gingen Haus und Stadl in den Besitz seines Sohnes Josef von Koller über, der es wiederum 1856 an seine Schwiegertochter Anna von Koller (geb. Lechner) verkaufte. Nach ihrem Tod gelangte das Haus in den Besitz ihres Sohnes Karl von Koller jun., der es 1888 schließlich verkaufte und damit das Handelsgeschäft der Koller auflöste. 4.3.1.2 Stadtplatz Nr. 14 / Berggasse Nr. 29 (1767–1792) Auch das Haus Stadtplatz Nr. 14 im gotischen Baustil mit einer ebenfalls gotischen Fassade schräg gegenüber von Stadtplatz Nr. 11 gehörte für einige Jahre einem Mitglied der Familie Koller. 1845 Am 31. Jänner 1767 kaufte Franz Wolfgang Koller – Sohn Johann Josefs und Maria Elisabethas – das Haus von der Witwe Theresia Paumgartner, womit er das Bürgerrecht in Steyr erhielt. 1846 Da die Vorbesitzerin Theresia Paumgartner und ihr Mann Franz Sylvester (von 1748 1839 Das am besten ausgestattete Stockwerk eines Bürgerhauses. 1840 StA Steyr, Elaboraten zu den Lagerbuch der Gemeinde Stadt Steyr (15.4.1788), Regal 10, Bd. 154, Tom. II, 7. 1841 Der Stadl trug die topografische Nummer 1509; siehe ebd., 189. 1842 StA Steyr, Findbuch zum Koller-Archiv, Regal 21, Repertorien, 76. 1843 StA Steyr, Hauß und auch Grund Buch (1735), Regal 10, Bd. 152, Nr. 120. 1844 StA Steyr, Hauptbuch des Besitzstandes (zw. 1810 u. 1870), Regal 13, Tom. I, 29. 1845 B AK , Stadtgeographie, Beilage 9. 1846 H AINDL , Ergänzung, 175. Stadl in der Schönau Verkauf

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