Eisenhandel im vorindustriellen Steyr
- 324 - Namen nach ein Modell, das zwei Personen auf einer Bank neben- oder auf zwei Sitzen hinter- einander Platz bot. Beim Wurstschlitten schließlich handelte es sich um ein Gefährt, über des- sen Langbaum sich eine schmale Bank mit seitlichen Fußbrettern befand, sodass bis zu zwölf Personen darauf sitzen konnten (siehe Abbildung 36) . In Deutschland im 18. Jahrhundert war der Wurstschlitten ein höfischer Jagdwagen, der aber auch für Ausflugs- oder Lustfahrten ver- wendet wurde. Die Bezeichnung ergab sich aus dem Überzug der Sitzbank und der Polsterung, die an eine längliche Wurst erinnerte. 1809 Sie ermöglichte einerseits das rittlings Hintereinan- dersitzen mehrerer Personen und andererseits das Sitzen Rücken an Rücken quer zum Wa- gen. 1810 In Basel wurde „die Wurst“ seit dem 18. Jahrhundert für gemeinsame Schlittenfahrten junger Leute aus reichen Familien verwendet, womit sich das Bürgertum an den höfischen Ka- russellfahrten des Barocks anlehnte. 1811 Abbildung 36: Ein „Basler Wurst-Schlitten“ für Ausfahrten im Winter (Historisches Museum Basel, Maurice Babey, CC-BY-SA 4.0). 1809 Ebd., 132 f. 1810 G RIMM / G RIMM , DWB, Bd. 30, Sp. 2306. 1811 Historisches Museum Basel, Sammlung Kutschen und Schlitten, https://www.hmb.ch/museen/sammlungsob- jekte/ (18.11.2019).
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