Eisenhandel im vorindustriellen Steyr

- 320 - Tochter des Herrn v. K(oller), bei dem ich und Vogl täglich speisen, ist sehr hübsch, spielt brav Klavier, und wird verschiedene meiner Lieder singen.“ 1785 Die undatierte Klaviersonate in A- Dur, die nach seinem Tod als op. post. 120 erschien, dürfte Schubert für Josefine geschrieben haben. Außerdem komponierte er 1820 in ihrem Auftrag die Musik zum „Namenstagslied“, welches sie ihrem Vater Josef widmete. 1786 Auch das „Forellenquintett“ (op. post. 114) sei von Pepi Koller und den „rauschenden Bächen der Steyr“ inspiriert. Das Klavierquintett in A-Dur wurde 1819 im Musikzimmer Silvester Paumgartners am Stadtplatz Nr. 16 uraufgeführt, wobei dieser das Cello spielte, Josef von Koller den Kontrabass und Josefine das Klavier. 1787 1823 zog es Vogl und Schubert ein zweites Mal nach Steyr, wo sie bei ihren Steyrer Freun- den Dr. Schellmann und Koller die unvollendete Partitur der Oper „Fierrabras“ aufführten, be- vor sie diese der Öffentlichkeit präsentierten. 1788 Dieses Mal waren beide bei Silvester Paum- gartner – also im Haus schräg gegenüber der Koller – untergebracht: Schubert bewohnte ab Sommer ein Gangzimmer im zweiten Stock, wo sich auch der Musiksalon befand, während Vogl bereits seit dem Frühjahr bei Paumgartner gelebt hatte. 1789 Paumgartner war ein wohlha- bender Junggeselle und Vizefaktor der Innerberger Hauptgewerkschaft sowie ein „großer Mu- sikfreund“. In der Beletage 1790 seines Hauses am Stadtplatz Nr. 16 hatte er einen stattlichen Musiksalon mit guten Instrumenten und einer reichen Notensammlung eingerichtet und damit ein Zentrum der Hausmusik in Steyr geschaffen. 1791 Im Sommer 1825 kehrte Schubert zu einem dritten Besuch nach Steyr zurück. Er kam am 20. Mai an, während sich sein Freund Vogl bereits seit Anfang April in Steyr aufgehalten hatte. Auch dieses Mal wohnten beide bei Silvester Paumgartner. Nach Besuchen in Linz, St. Florian, Kremsmünster und Gmunden hielten sie sich vom 25. Juli bis Mitte August und weitere zwei Wochen von Mitte bis Ende September wiederum in Steyr auf. 1792 Auf dem Rückweg von Gastein besuchten die beiden im August die Stadt Salzburg, wo sie zu Gast beim Spezereiwa- renhändler Johann Christian II. Pauernfeind (1783–1835) im Haus Judengasse Nr. 8 waren, wo noch heute eine Gedenktafel an diesen Besuch erinnert. Johann Christian Pauernfeind war Josef 1785 Klammern durch Ofner gesetzt; siehe O FNER , Schubert, 12 f. 1786 D EUTSCH , Schubert in Steyr, 32. Der Text aus der Feder Albert Stadlers ist nachzulesen bei O FNER , Schu- bert, 16. 1787 W EILER , Spuren, 49 u. 51. 1788 W ATZINGER , Heimat, 33. 1789 D EUTSCH , Schubert in Steyr, 35. 1790 Das am besten ausgestattete Stockwerk eines Hauses, häufig das erste Obergeschoss. 1791 D EUTSCH , Schubert in Steyr, 30 f. 1792 Ebd., 36. Zweiter Besuch Schuberts Dritter Besuch

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