Eisenhandel im vorindustriellen Steyr

- 316 - Hälfte der Bücher wurde von den Schätzern schließlich nur mehr summarisch aufgenommen und bewertet, sodass 54 Stückh unterschiedliche Biecher und Tractate zu einem Gesamtwert von 15 Gulden veranschlagt wurden. Im Lilien-/Ablhof befanden sich weitere 14 Bücher zu einem Wert von 6 Gulden. Insgesamt machte der Wert der Bücher mit rund 96 Gulden nicht einmal 0,5 Prozent des geschätzten Gesamtvermögens Kollers aus, welches zum Stichtag 19. April 1749 auf 20.485 Gulden veranschlagt wurde. 1753 Es stellt sich die Frage, ob Johann Adam von Koller diese Bücher tatsächlich selbst anschaffte und las oder ob er sie mit dem Kauf der Höfe von den Vorbesitzern übernommen hatte. Ein halbes Jahrhundert später – in den Jahren 1805 und 1806 – sind weitere Zeugnisse über den Konsum von Büchern und Zeitschriften in der Familie Koller überliefert. Josef von Koller abonnierte 1805 Posselts Annalen 1754 durch die Mayrische Buchhandlung in Salzburg, 1755 von welcher er außerdem einen Katalog zugesandt bekam. Koller schien sich darüber hinaus für Archholz’ Minerva 1756 – ein Journal für Geschichte, Politik und Literatur – interessiert zu haben, von dem die Buchhandlung keinen der bis dahin erschienenen 13 Jahrgänge mehr vorrätig hatte. 1757 Um den Jahreswechsel 1805/1806 wurde die Lieferung von Büchern und Zeitschriften durch die Salzburger Buchhandlung von den Napoleonischen Kriegen unterbrochen. Die von Koller angefragten Bücher seien erst wieder nach dem Abmarsche der Franken – gemeint waren wohl die Franzosen – erhältlich. 1758 Erst im September desselben Jahres konnte die Mayrische Buch- handlung in Salzburg die Bestellung Kollers der letzten drei Bände 1759 der zweiten Abteilung von Friedrich Schillers „Sammlung historischer Memoires“ 1760 um insgesamt 8 Gulden und zwei Exemplare des Jahrgangs Nr. 12 (1805) von Posselts Annalen erfüllen. 1761 Neben Salzburg war auch Linz ein Ort, an dem Koller Bücher bestellte. Im Jänner 1806 hatte Koller ein Taschenbuch für Damen um 4 Gulden bei der akademischen Kunstmusik- und Buch- handlung in Linz gekauft. 1762 Das Buch war höchstwahrscheinlich für Josefs Ehefrau Theresia 1753 StA Steyr, Inventarium (31.5.1749), Kasten XII, L1 FIII 1–187 Nr. 64. 1754 Ernst Ludwig P OSSELT , Europäische Annalen, Tübingen 1795–1820. 1755 Die Mayrische Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung gibt es im Übrigen heute noch in Salzburg: https://www.mayrische.at/de/kontakt-salzburg (18.11.2019) 1756 Friedrich Alexander B RAN / Johann Wilhelm A RCHENHOLZ , Minerva. Ein Journal für Geschichte, Politik und Literatur, 259 Bde., Jena 1792–1856. 1757 Ein Jahrgang kostete immerhin 14 Gulden und 24 Kreuzer; siehe StA Steyr, Geschäftsbrief (31.2.1805), Kasten XII, L3/1 FXXVI 1–148 Nr. 41. 1758 StA Steyr, Geschäftsbrief aus Salzburg (13.1.1806), Kasten XII, L3/1 F XXVI 1–148 Nr. 40. 1759 Friedrich S CHILLER , Allgemeine Sammlung Historischer Memoires vom zwölften Jahrhundert bis auf die neu- esten Zeiten. 2. Abt., 27.–29. Bd., Jena 1804–1806. 1760 Sämtliche Bände (1791–1806) wurden von der Universität Jena retro-digitalisiert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt unter: https://zs.thulb.uni-jena.de/receive/jportal_jpjournal_00000507 (18.11.2019) 1761 StA Steyr, Geschäftsbrief aus Salzburg (12.9.1806), Kasten XII, L3/1 FXXVI 1–148 Nr. 42. 1762 StA Steyr, Rechnung aus Linz (3.1.1806), Kasten XII, L3/3 FXIII 1–128 Nr. 2. Literaturkonsum Josef von Kollers Weitere Bücher aus Salzburg Bücher aus Linz

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