Eisenhandel im vorindustriellen Steyr

- 272 - chant bankers“, wobei es sich um Kaufleute handelte, die eine Bankfunktion übernahmen, in- dem sie z. B. Wechsel vermittelten. 1517 Der Wechsel war das „mit deutlichem Abstand wich- tigste Medium des bargeldlosen Zahlungsverkehrs der europäischen Kaufleute“. 1518 Eine Vo- raussetzung dafür war Kontokorrent, denn nur mit einem Guthaben bei einem Bankhaus oder einem solchen „merchant banker“, konnten Kaufleute wie die Koller Wechsel auf ihren Bankier ziehen oder dies ihren Gläubigern erlauben. 1519 Ein Wechsel war im Grunde ein Zahlungsauf- trag … „[…] mit welchem der Aussteller (Trassant) des W[echsels] den Bezogenen (Trassaten; Akzeptanten des W[echsels]) damit beauftragte, andernorts eine Schuld an seiner statt an einen Begünstigten oder Präsentanten zu begleichen; der Trassant hatte zuvor den W[ech- sel] gegen Geld an den Remittenten (ersten W[echsel]-Nehmer) abgegeben, der diesen an den Präsentanten weiterleitete, mit dem er in Kontokorrentverbindung stand.“ 1520 Abbildung 35: Wechsel aus Frankfurt mit Transkription (StA Steyr, Kasten XII, L3/3 FXXXIII 1–117 Nr. 4). 1517 G ORIßEN , Handelshaus, 245. 1518 Markus A. D ENZEL , Das System des bargeldlosen Zahlungsverkehrs europäischer Prägung vom Mittelalter bis 1914 (Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte: Beihefte 201), Stuttgart 2008, 47. 1519 V AN K LAVEREN , Revolution, 13. 1520 Markus A. D ENZEL , Wechsel, in: Enzyklopädie der Neuzeit 14, Stuttgart u. a. 2011, 729–736, hier 729.

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