Eisenhandel im vorindustriellen Steyr
- 258 - Insgesamt korrespondierten die Koller mit Personen an 246 Orten, wobei sich auch hier Schwerpunkte ausmachen lassen: Die meisten der 3.764 relevanten Briefe stammten mit Ab- stand aus Triest (488 Stück), Wien (453) und Venedig (381), gefolgt von Mailand (173) und Linz (140). Unter 100 Briefen blieben Prag (83), Konstantinopel (80), Turin (67), Waidhofen an der Ybbs (67) und Brescia (66) sowie 236 weitere Orte. Die überwiegende Mehrheit von rund 67 Prozent der Geschäftsbriefe ist dabei in deutscher Sprache überliefert, rund 32 Prozent in italienischer und ein Prozent in französischer. Bei den 165 Abschriften aus den Briefkopier- büchern ist nicht sicher, in welcher Sprache die Absender/-innen den Originalbrief verfassten. Es ist nicht auszuschließen, dass diese überwiegend aus dem italienischen Raum abgesandten Briefe ursprünglich in italienischer Sprache geschrieben wurden und die Bedienten oder die Koller-Kaufleute eine deutsche Übersetzung ins Kopierbuch abschrieben. Abbildung 32: Die Schwerpunkte des Handels anhand der empfangenen Korrespondenz. Schlüsselt man die Briefe nach den Unternehmensphasen auf, ergibt sich folgendes Bild (siehe auch Tabelle 3) : In der ersten Unternehmensphase unter Johann Josef Koller (1707– 1742) kamen 68 Prozent der überlieferten Briefe aus Venedig, der Rest aus Brescia, Turin und weiteren Städten aus dem italienischen und oberösterreichischen Raum sowie Villach und Triest. Während die Briefe von nur 14 unterschiedlichen Orten abgesendet wurden, waren es in der zweiten Unternehmensphase unter Maria Elisabetha und ihren Söhnen (1742–1773) bereits 43 1 275 1 515 918 0 200 400 600 800 1 000 1 200 1 400 1 600 Lokalhandel Regionalhandel Überregionalhandel Fernhandel Schwerpunkte des Handels Orte und Sprache Dynamische Entwicklung
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