Eisenhandel im vorindustriellen Steyr
- 199 - Betrachtet man diese Absatzgebiete nun unter Berücksichtigung der zeitlichen Dimension, stellt sich heraus, dass bereits in der frühen Unternehmensphase unter Johann Josef Koller (1707– 1742) die meisten Abnehmer/-innen in der ehemaligen Republik Venedig sowie im ehemaligen Herzogtum Mailand und im Piemont ansässig waren – im Wesentlichen also in der großräumi- gen Po-Ebene. Während der Unternehmensführung unter Maria Elisabetha und ihren Söhnen (1742–1773) stechen Oberösterreich, Bayern, die Republik Venedig, Genf, die Lombardei und Böhmen als wichtigste Absatzorte heraus. Ähnlich stark auf den italienischen Raum speziali- siert scheint auch Jakob Koller (1773–1798) gewesen zu sein, der vor allem in der Republik Venedig, in der Lombardei, der Emilia-Romagna, der Toskana und in Trentino-Südtirol sowie in Triest Abnehmer/-innen für seine Waren fand. Unter Josef von Koller (1798–1856) schließ- lich waren Oberösterreich, Niederösterreich, Wien, Triest, die Lombardei, das Veneto mit Fri- aul-Julisch Venetien, das Piemont sowie erstmals auch die Westtürkei (Konstantinopel, Izmir) und Mittelungarn jene Regionen, mit denen es am häufigsten zu Warenverkäufen kam – zu- mindest, wenn man nach der überlieferten Korrespondenz geht. Aufgrund fehlender Quellen lassen sich für die letzte Unternehmensphase unter Anna und dann Karl von Koller jun. (1856– 1888) leider keine vergleichbaren Aussagen treffen. Im Folgenden seien jene Absatzorte und - gebiete im Detail hervorgehoben, die in der gesamten Unternehmensgeschichte eine ganz be- sondere Rolle in der Wirtschaftsweise der Koller spielten: Venedig, Triest und Italien.
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