Eisenhandel im vorindustriellen Steyr

- 196 - Abbildung 18: Die 25 bedeutendsten Absatzgebiete im Regionalhandelsbereich (zw. 4 und 150 Kilometer Entfernung) laut eingegangener Korrespondenz (© Stepmap). Betrachtet man nun die insgesamt 164 ermittelten Absatzorte anhand der geografischen Un- terteilung in Regional-, Überregional- und Fernhandelsabsatz, ergibt sich ein differenzierteres Bild. In der Regionalhandelszone der Koller lagen 72 Städte, wovon Wien und Linz die beiden zentralen Absatzorte waren – beide Städte waren wichtige Jahrmarkts- und Finanzzentren. 1146 Als Orte mit exzellenter Verkehrsanbindung eröffneten sie den Koller-Kaufleuten die Möglich- keiten, ihre Waren einerseits in den östlichen Donauländern und am Balkan und andererseits imWesten in Deutschland, Frankreich und der Schweiz abzusetzen. Mauthausen gestaltete sich aufgrund der engen Beziehung zum dortigen Familienzweig als weiterer wichtiger Regional- handelsort, gefolgt von Passau und Krumau. Die übrigen Absatzorte im Umkreis von bis zu 150 Kilometern lagen auffallend häufig entlang der Donau und entlang anderer wichtiger Transportstraßen, wie z. B. an der Straße nach Böhmen, die von Linz über Freistadt, Krumau und Budweis verlief. Die Warenverkäufe in Kirchdorf, Micheldorf und Waidhofen an der Ybbs ergaben sich aufgrund der „verlagsartigen Beziehungen“ zu den dortigen Handwerksleuten, an welche die Koller Eisen und Stahl verkauften. 1146 Siehe Kapite l 3.4.2.2 „Jahrmärkte“ ab S . 216. Regionalabsatz

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