Eisenhandel im vorindustriellen Steyr
- 168 - wogen) sowie zwei Zentner dünnes, viereckiges Blech (bei dem zehn Tafeln einen halben Zent- ner wogen). 1005 Die Lieferung sollte an Herrn Scheibenpogen in Linz gesandt werden, der wohl den Weitertransport nach Regensburg besorgte. 1006 Obwohl Schmidt die Versendung in Fässern gewünscht hatte, erhielt er das Blech offen , was ihm sehr vielle Mauthen und Spesen verursacht und sich auf den Weiterverkaufspreis niedergeschlagen habe. Daher erklärte er in einem weite- ren Brief vom Juli 1748 abermals, dass er in Zukunft das von ihm bestellte Blech unbedingt in Fässern verpackt haben wolle. 1007 Für den Transport von Blech nach Italien kümmerte sich die Faktorei Sigmund Haffners in Salzburg: Sie hatte im Februar 1787 ein Fass Geschmeidwaren sowie sechs Puschen 1008 schwarzes Eisenblech von Koller zugesandt bekommen und kündigte an, es wie vereinbart an Josef Maria Auchenthaller in Trient weitertransportieren zu lassen. 1009 Abbildung 13: Die k. k. privilegierte Walzblechfabrik von Andreas Töpper bei Scheibbs um 1830, kolorierte Ra- dierung von Franz Barbarini (ÖNB Kartensammlung und Globenmuseum). 1005 Blech wurde zu Tafeln zusammengebunden, die einen halben Zentner wogen. Je mehr Tafeln sich in so einem Bund befunden, desto kleiner bzw. leichter war das Blech – je weniger Tafeln desto größer bzw. schwerer war die einzelne Blechtafel; siehe W ATHNER , Kenner, 77. 1006 StA Steyr, Geschäftsbrief aus Regensburg (21.2.1748), Kasten XII, L3/4 FXVIII 1–134 Nr. 10. 1007 Des Weiteren enthielt seine Bestellung fünf Zentner (280 Kilogramm) Pfannen (hell und leicht), Reifbinder- messer vom Zeichen „guter Säbel“, Feilen, Raspeln und Manister-Erter; siehe StA Steyr, Geschäftsbrief aus Re- gensburg (12.7.1748), Kasten XII, L3/4 FXVIII 1–134 Nr. 7. 1008 Nach der Eisensatzung Ferdinands von 1560 betrug eine Puerd bzw. eine Puschen 125 Pfund. Bei einem Pfund zu 0,56 Kilogramm musste ein Puerd/Puschen daher 70 Kilogramm entsprochen haben. Falls in Salzburg im 18. Jahrhundert diese Maßeinheit Gültigkeit hatte, entsprachen sechs Puschen demnach 750 Pfund oder 420 Kilo- gramm; siehe H ACK , Eisenhandel, 36. 1009 StA Steyr, Geschäftsbrief aus Salzburg (20.2.1787), Kasten XII, L3/1 FXXV 1–62 Nr. 45.
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