Die oberösterreichische Messerindustrie

106 Eine weitere Fertigungsgruppe gliedert sich in 4 Unterabteilungen: die außerordentlich wichtige Werkzeugschlosserei, eine Maschinenbauwerkstätte, eine Graveurabteilung und ein chemisches La- boratorium zur Erzeugung von Polierpasten. Die Erzeugung von Schleifscheiben wird in einer eigenen Abteilung besorgt. Rohstoffe für die Messererzeugung sind vor allem: hochwertiger rostfreier Stahl in Stangen, Stahl- bleche, Holz, und Bakelit. Die Wasseranlage des Werkes bringt eine gewisse räumliche Beengung mit sich, so musste gleich- sam auf engem Raume durch äußerste Intensivierung ein Maximum an Leistung erarbeitet werden, und dass dieses Maximum an Leistung und Kapazitätsnutzung erreicht wurde, wird schon daraus er- sichtlich, dass der jährliche Verkaufsumsatz bis Ende 1951 gegenüber 1937 auf mehr als das Zweiund- zwanzigfache anstieg und trotz Berücksichtigung der Geldabwertung eine ungeheure Steigerung der Produktion eintrat. Die Einführung des Wellenschliffes, dessen technische Fertigungsweise Hr. Ing. Josef Hark jun. zu danken ist, ermöglichte es, den rostfreien Messern eine bis dahin ungeahnte Schneidfähigkeit zu verleihen. Wieder einmal waren die Hack-Werke in Steyr allen anderen Betrieben mit dieser wertvollen Neu- erung beispielgebend vorausgegangen, die heute so vielen Hausfrauen Ärger erspart. Im Jahre 1946 wurde der in den letzten Kriegsjahren lahmgelegte Export der Hack-Werke wieder aufgenommen. Das Fehlen von Handels- und Zahlungsverträgen führte in den ersten Nachkriegsjahren dazu, dass die Exporte im Rahmen vonWarenaustauschgeschäften abgewickelt werden mussten. Im Zuge solcher Kompensationsgeschäfte kamen verschiedene lebenswichtige Güter, wie Gemüse, Obst, Marmelade, Fische, Fleischkonserven und anderes mehr in jener Zeit der Nahrungsmittelknappheit gegen Besteck- waren der Hack-Werke zur Einfuhr nach Österreich. Nach Zustandekommen der verschiedenen Handels- und Zahlungsabkommen, bringen die Hack- Werke durch laufende Exporte nach Ländern mit harter Valuta wertvolle Deviseneingänge, die fast zur Gänze abgeliefert werden. Unter den Aufnahmeländern der hochveredelten Messer- und Besteckwaren des Werkes scheinen vor allem die Weststaaten, wie Belgien, Holland und die Schweiz auf, aber auch Italien, skandinavische Länder, in Übersee insbesondere Peru, Mexiko, Columbien, Persien, Syrien, Äthiopien u. v. a. Über die ständig zunehmenden Exporte der Hack-Werke sollen nachstehende Zahlen Auskunft geben: 1 1946 Export ca. 4,6 % vom Gesamtumsatz davon: Schweiz Dänemark ca. 87 % ca. 13 % 1947 Export ca. 21 % vom Gesamtumsatz davon: Schweiz England Ungarn Dänemark Palästina C.S.R. Norwegen Belgien ca. 68 % ca. 13 % ca. 10 % ca. 3 % ca. 2,2 % ca. 1,6 % ca. 1,5 % ca. 0,7 % 1948 Export ca. 16 % vom Gesamtumsatz davon: Schweiz Belgien Jugoslawien Holland England Ungarn Norwegen Mexiko ca. 36 % ca. 31 % ca. 12 % ca. 9 % ca. 6 % ca. 2 % ca. 1,2 % ca. 0,5 % 1 Laut mündlicher Mitteilung, Hr. Prokurist Karl Fädler, Steyr, Hack-Werke.

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