Die oberösterreichische Messerindustrie
105 1954 im Werte von 14 Millionen Schilling 1955 im Werte von 17 Millionen Schilling 1956 im Werte von 23 Millionen Schilling b.) der oberösterreichischen Besteckfabriken. Betrachtet man die von den oberösterreichischen Messerfabriken getätigten Besteckexporte, so vermittelt das vorliegende Zahlenmaterial ein höchst erfreuliches Bild. Ja es erreichte die Besteckausfuhr in den Jahren 1951 und 1952 die relativ größten Mehrerlöse aller oberösterreichischen Exportbetriebe, verglichen mit dem Jahre 1950. Im Verhältnis zu den getätigten Exporten im Jahre 1950 brachte das Jahr 1951 eine Zunahme um 26%, das Jahr 1952 eine solche um 81 %. 1 Voraussetzung dieser Erfolge im Export war, dass es in mühevoller innerbetrieblicher Detailarbeit gelang, eine Senkung der Selbstkosten herbeizuführen, was eine Preisminderung der Finalprodukte nach sich zog. Notwendige Voraussetzung dieser erfolgreichen Entwicklung bildeten gründliche Betriebsanalysen, bzw. die Verwertung der daraus gewonnenen Erfahrungen. So Erfuhr das betriebliche Vorschlagwesen eine tatkräftige Förderung, die Fabriken führten genaue Zeit- und Arbeitswegstudien durch, wie Ana- lysen des innerbetrieblichen Güterkreislaufes, der Arbeitsvorbereitung und des Transportwesens. Die mengenmäßige Entwicklung der Produktion an Besteckwaren in Oberösterreich, gerechnet auf der Basis des Jahres 1950 bietet folgendes günstiges Bild: Steigerung gegen 1950: 1951 +37 % 1952 + 29 % 1953 + 29 % 1954 + 51 % 1955 + 71 % Der mengenmäßige Exportanteil der oberösterreichischen Besteckindustrie betrug im Verhältnis zur Gesamtproduktion an Bestecken im Jahre 1953 ca. 53 %, im Jahre 1954 67 %, im Jahre 1955 70 % . 2 Das Ausfuhrförderungsgesetz 1953 begünstigte diese Entwicklung, deren Bedeutung für den Devi- senbestand der österreichischen Nationalbank nicht unterschätzt werden kann. Oberösterreichische Qualitätsbestecke gingen in alle Kontinente unseres Erdballs. Der mengenmä- ßige Exportanteil, der wie schon anageführt, im Verhältnis zur Gesamtproduktion im Jahre 1954 67 % betrug, ließ zu dieser Zeit die oö. Besteckindustrie an 2. Stelle nach der Kugellagererzeugung (Exportan- teil 70 %) im Rahmen aller oö. Exporttranchen rangieren. F. Die österreichischen Messerfabriken: a.) Hack-Werke Kommanditgesellschaft. Messer- u. Stahlwarenfabrik, Steyr OÖ. Das Ende des 2. Weltkrieges brachte für diese größte Messerfabrik Österreichs eine Periode vieler Erfolge und intensivster Leistungssteigerung. Abgesehen von der räumlichen Erweiterung des Werkes wurden die gesamten Werksanlagen einer gründlichen technischen und betriebswirtschaftlichen Rekonstruktion unterzogen. Man unterscheidet nunmehr 5 verschiedene Werksabteilungen: jene zur Erzeugung geschmiedeter Messerwaren, also von Klingen, massiven Stahlheftbestecken, und sonstigen geschmiedeten Bestecken, aller Art, somit die ureigenste Abteilung einer Messerfabrik, ferner eine solche zur Erzeugung von Löffeln, Gabeln etc., wobei das 1938 eingerichtete Löffelwerk durch moderne Pressen auf das beste ausgestattet wurde. Die dritte Abteilung enthält die Ausfertigung, also die mit Automaten eingerichtete Schleiferei, die Poliererei, der sich Gesenkschmiede und Montageabteilung anschließen. In letzterer, die eine Kunst- harzpresserei und andere Vorrichtungen zur Verarbeitung von Kunst- und Echthorn wie von Holz ent- hält, werden die Bestecke behaftet und versandbereit gemacht. 1 Kammer dar Gewerblichen Wirtschaft für Oberösterreich, Wirtschafts- und Arbeitsbericht 1951 + 1952, S. 162 ff. 2 Bibliothek der Kammer der Gewerblichen Wirtschaft für Oberösterreich, Wirtschafts- und Arbeitsbericht 1955, S. 161 ff.
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