Eisenhandel und Messererhandwerk der Stadt Steyr bis zum Ende des 17. Jahrhunderts

-81- Enns Jene Stadt war, wie Krems und Wels, Legort für Innerberger Erzeugnisse und hatte daher günstige Entwicklungsmöglichkeiten. Enns wurde 1546 in die vereinigten Werkstätte aufgenommen 1 und be- teiligte sich bis 1593 aktiv an den Zusammenkünften in Steyr . 2 Durch die Bauernkriege und Gegenre- formation war der Untergang jener Messerwerkstätte besiegelt. Freistadt Als letzter Ort fand Freistadt im Jahre 1581 Aufnahme in diese Vereinigung. 3 Steinbacher Messerer, die dorthin ausgewandert waren, bewarben sich um die Eingliederung in jene Interessengemeinschaft. Die Einverleibung Freistadts erfolgte auf Grund eingehender Verhandlungen mit den Messerern von Steyr und einer Zahlung von 250 fl. Bei der Aufnahme befanden sich hier 13 Messerer und 15 Klingen- schmiedmeister, die jährlich von der Eisenkammer Steyrs mit 300 Paar Frumbwerkzeug versorgt wer- den sollten . 4 Im 17. Jh. nahm das Handwerk hier immer mehr ab und erlangte in der Folgezeit keinerlei Bedeutung mehr. 5 1 vgl. S. 76, Anm. 5. 2 1593 Vergleichschrift der 7 redlichen niederösterreichischen Messerwerkstätten: Steyr, Waidhofen, Wels, St. Pölten, Steinbach, Enns, Freistadt. XII/42/A, St.A. 3 vgl. S. 77, Anm. 2; das Vergleichslibell enthält neben der Vereinbarung mit der Stadt auch die Beschlüsse der Vereinigung von den Jahren 1546, 1566, 1573. 4 1583 Okt. 14, die Freistädter verlangen für ihre Werkstätte von Steyr genug „Frumbwerkzeug“; IV/10/415, St.A. 5 vgl. Karte über die Zentren des Klingenschmiede-, Schleifer- und Messererhandwerks aus dem Ende des 16. Jh., Anhang Blatt 37.

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