Eisenhandel und Messererhandwerk der Stadt Steyr bis zum Ende des 17. Jahrhunderts
        
 -IV- II. Das Messererhandwerk Geschichtlicher Überblick über seine Entwicklung in Steyr, Ende des 14. Jh. Trennung von Klingen- schmiede- und Messererhandwerk, die Zentren des ersteren. 1. Klingenproduktion: a. Technische Voraussetzungen:  Material = „Frumbstahl und Zaineisen“, staatlich festgesetzte Erzeugungsmenge, Verbrauch einer Werkstätte pro Jahr, Qualität des Rohstoffes, Feuerungs- material, Vorbereitung des Materials zum Schmieden, Gärbverfahren. b. Erzeugungsvorgang:  Das Schmieden von Klingen „ohne Ansatz“, das Schmieden einer „Spitz- angelklinge mit Ansatz“, die Erzeugung von Gabelklingen, das Schmieden einer Facettengabel mit Ansatz, schleifen und polieren, Standorte der Schleifen, Schleifsteine, Arbeitsvorgang des Schleifens. 2. Klingenformen:  Typisierung der Klingenformen, Vergleiche deswegen, einzelne Formen aus dem Ende des 16. Jh. und 17. Jh. 3. Abnahmebedingungen für Rohklingen:  Verbot der Ausfuhr, Gründe hiefür, Abnahme durch die Messerer, vor der Übernahme die „Beschau“, Qualität und Materialprüfung. 4. Klingenverlag durch die Messerer:  Verlagsverhältnis, Klingenpreise, ihre Regelungen, Abhängig- keit der Schleifer von den Messerern. 5. Die sozialen Verhältnisse im Klingenschmiede- und Schleiferhandwerk:  Lohnsätze dieser Hand- werke, ihre Besitzungen. 6. Die Messerwerkstätte Steyr:  Ihre Entwicklung bis zum Ende des 17. Jh., Steyrdorf, westlicher Vorort der Stadt Hauptwohnsitz der Messerer, die Anzahl der Werkstätten und ihre zeitbe- dingte Veränderung. 7. Beheftungs- und Beschalungsarbeiten der Messerer: a. Material:  in- und ausländische Holzgattungen, in erster Linie Buchsholz, seine ausschließli- che Verwendung für „Frumbwerk“, Rinderknochen. b. Zubereitung der Schalen durch „Schroter oder Müderer“:  Arbeit der Schroter. c. Die Arbeit der Messerer:  Beschalung eines Essmessers mit Breitangel, Flachstollen, Buchs- baumschalen und drei eingelegten Messingrosetten, Beheftung einer Messerklinge mit aufge- nietetem Ansatz und einem Knochenheft mit einer Zwinge aus Packfong, Zwingenerzeugung, tägliche Produktion, Arbeit der „Stückwerker“ und „Paarmesserer“. 8. Messersorten:  Gliederung auf Grund der Hinweise auf die Erzeugungsstätten, auf die Absatz- gebiete, auf die Formen selbst, Paarmesser und Ehrmesser. 9. Die Organisation des Messererhandwerks: a. Die Leitung des Handwerks:  vor den 16. Jh. durch Viermeister, ihre Aufgabe und Wahl, seit dem 16. Jh. durch Zechmeister. b. Handwerksversammlungen:  ihre Gründe. c. Aufnahme von jungen Meistern:  die Bedingungen hiefür. d. Die Messererjungen:  Voraussetzungen zum Eintritt in das Handwerk, ihre Lehrzeit, die Stel- lung zu den Meistern. e. Die Messerergesellen: ihre Pflichten, ihre Entlohnung, die Gesellenfrage, ein soziales Prob- lem, die Gründung der Bruderschaft der Messerergesellen, ihre Organisation, ihre Besitzun- gen, ihre Aufgaben. f. Die Stiftung „unserer lieben Frauen- und St. Barbarazeche der Messerermeister von Steyr“: ihre Zwecke, ihre Besitzungen. 10. Die „Vereinigten niederösterreichischen redlichen Messerwerkstätten“: a. Gründe für den Zusammenschluss:  gemeinsame wirtschaftliche und handelspolitische Inte- ressen, Entwicklung dieses Verbandes, Zunftverbindung „Gottleichnamszeche“. b. Die einzelnen Werkstätten im Überblick:  Wien,  St. Pölten,  Waidhofen an der Ybbs,  Wels, Steinbach an der Steyr,  Krems,  Enns,  Freistadt. c. Das Wappen der redlichen Messerwerkstätten:  gemeinsames Handwerkszeichen: die von 3 Schwertern durchsteckte Krone, erhaltene Siegel mit diesem Zeichen.
        
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