Eisenhandel und Messererhandwerk der Stadt Steyr bis zum Ende des 17. Jahrhunderts

-109- Nr. 8: 1572 Dez. 11, Kaiser Maximilian I. bestätigt Sebastian Haller sein Messerzeichen. „ein rosen auff einen stingel“, das er 1555 von Hanns Perckhamer, gewesener Messerer in Steyr käuf- lich erworben und von Kaiser Ferdinand bereits bestätigt wurde. Bei Strafe von 5 Mark Goldes war das Nachschlagen verboten. Wir Maximilian der annder ... bekennen offentlich mit diesem brieue daß vnns vnnser burger vnnd messerer zu Steyr Sebastian Haller vnderthenigist angepracht, wie er von Hannsen Perckhamer auch gewesten messerer daselbst zu Steyr, noch im fünffvndfünffzigisten jahr sein Perckhamers messers zaichen (als ein rosen auff einem stingel) mit irer zugehörde, daß er vnnd seine erben auff aller ihrer arbeit gefüert vnnd darumben von weiland vnnsern löblichen vorfaren erzherzogen zu Österreich sonndere befreyung vnnd darnach von weilannd kaiser Ferdinannden vnnsern geliebten herrn vattern hochlöblicher vnnd seliger gedechtnuß genedigiste confirmation erlanget, keufflichen an sich gepracht mit gehorsamisten pitten, daß wir solch altherkommen vnnd von ihme erkaufftes messer zaichen gnedigist zu confirmieren vnnd zu bestätten geruechen wolten, angesehen das ime annderer ortten dasselb messer zaichen nach gemacht ,damit sein werchstat verschlagen, auch die kauff vnnd handelsleuth so demselben allten zaichen nach trachten verfürt werden. Wann wir dann obbemelts Hallers vnderthenig pitten für pillich achten neben deme wir genedigclich genaigt, yedweden vnnd beuorab die bey ihren alt erlangten gnaden vnnd freyhaiten hanndzuhaben, die sich derselben vnns vnnd gemainen nutz aum pessten auffrecht geprauchen. So haben wor mit wolbedachtem muet, guetem rath vnnd rechtem gewissen solch sein Sebastian Hallers an sich erkaufft messer zaichn genedigist confirmiert vnnd bestättiget, thuen das auch hiemit wissentlich vnnd als altister regierender erzherzog zu Österreich mit crafft des brieffs was wir daran von rechtswegen zu bestätten haben vnnd mainen setzen vnnd wöllen, das obge melter Sebastian Haller, vnnd seine eheliche leibß erben nit allain obangeregt messerzaichen auff alle irer messer arbait schlagen vnnd sich desselben geprauchen mugen wie die anndern messerer so es vor ihme ordenlich vnnd mit guettem fueg an sich gepracht gefürt vnnd gepraucht haben, sonndern daß auch niemand anderer sich desselben zaichens auff der messerarbeit bedienen solle, er habe dann darumben sonndere bewilligung vnnd freyhait fuerzuzaigen oder sich dessen von langen jaren hero ruehig vnnd vngeirrt gepraucht vnnd dadurch die ruehige vnnd continuierte possession erlangt. Vnd gepieten darauf allen vnnd yedlichen vnnsern nachgesezten regierungen, landmarschalchen, lanndshauptleuten, hauptleuten, vizedomben ... ambtleuten, schuldhaissen, burgermaistern, richtern, räthen, gemeinden vnnd sonderlich allen messerern, so allenthalben inn vnnsern österreichischen landen messerwerckhstatt halten ernstlich vnnd vestigclich mit diser vnnser lanndsfürstlichen confirmation beleiben lassen, handhaben vnnd daran nit hindern noch zu hindern gestatten So lieb ainem yeden sey, vnser schwere vngnad vnnd straff vnnd darzue ein peen nemlich fünff marckh lötigs golds zu uermeiden, die ein yeder so offt er treuentlich hiewider thette vnns halb inn vnnser lanndssfürstliche cammer vnnd den anndern halben tayl vilbemelten Haller oder seinen erben vnnachleßlich zubegaben verfallen sein solle ... Wienn den ailfften tag des monats Decembris nach Christi vnnseres lieben herrn vnnd hailands gepurde fünffzehenhundert vnnd im zwayundsybendtzigisten jaren. Original mit kaiserlichem Siegel, Stadt Archiv Steyr, IX/28.

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