Eisenhandel und Messererhandwerk der Stadt Steyr bis zum Ende des 17. Jahrhunderts

-108- Nr. 7: 1535 April 15, König Ferdinand bestätigt Stefan Schmidinger sein Messerzeichen. „ain stern darauf ain säbel“ und verbietet jedem bei Strafe von 2 Mark Goldes dieses nachzuschlagen. Grund zur Ausstellung dieses Briefes: sein früher erkauftes Zeichen wurde von mehreren Messerern nachgeschlagen. Wir Ferdinand von gots genaden römischer zu Hungern vnd Beheim kunig, innfant is Hispamien, erzhertzog zu Österreich, herzog zu Burgund, Steir, Karandten, Crais vnnd Wiertemberg vnd graue zu Tirol. Bekhenmen fur vnns vnd all vnnser erben vnd Nachkomen offentlich mit disem brief, das für vnns komen ist vnnser getreuer Steffan Schmidinger, messrer vnd burger zu Steir, vnd gab vnns diemüetigklichen zuerkennen, wiewol er verschiner zeit ain klingen zaichen vom Berchtolden Lindner, auch messrer vnd burger zu Steir vnnd machmallen von Vicenzan Lindner, seinen son, ainen anmndern messerslag inshaltt zwayer kaufbrief kaufflich an sich gewenndt vnnd sich derselben etlich jar her gebraucht hete, so sollen sich doch etlich annder messrer solch sein erkaufft zaichn im zenachtail auf ire messer auch zuslahen vir billichen vandersteen, dardurch er verursacht ain annder zaichen nemlichen ain stern darauf ain säbel auf dem formb wie in mitten dits briefs verzaichnet ist, auf sein werch zuslahhen vnnd dasselb hirfüran zugebrauchen vnd zubehaltn fürgenomem, vnd bate vnns darauf vnderthenigklichen das wir als herr vnnd lanndsfürst ime vnd seinen erben das vorangezaigt zaichen zubestäten genedigclichen geruechten. Haben wir angesehen sein zimlich vleissig bete vnnd ime dardurch vnnd von sonndern genaden, das vorberürt zaichen in disem brief eingeleibt gesedigclich confirmirt vnd bestet, confirmirn vnd bestaten ime das auch hiemit wissenntlich mit dem brief, also das er vnnd all seine erben sich desselben zaichen auf all iren klingen messers vnnd arbaiten nu hinfüras geprauchem vnnd slahen mögen vnnd sich des somnst niemannds auf sein klingen zu slahen am iren willen geprauchte noch sy damit dise vnnser gegeben bestät in kainer weg betrueben noch bessern sollen in kain weis, vngeuerlichen. Vnnd gebieten darauf allen vnd yeglichen vnnsern prelaten, grauen, freyenhern, rittern vnnd knechten, lanndhaubtleuten, marschalchen, verwesern vizdomben, phlegern, lanndrichtern, bürgermaistern, richters, räten, bürgern vnnd gemeinden vnnd sonnderlichen den klingenschmiden vnd messrern allerthalben in vnnsren erblichen fürstemthumbes vnd lannden gegenwirtigen vnnd kunfftigen ernnstlich vnnd wellen, das sy den vorgenannten Steffan Schmidinger vnd all seinen erben bey den obberürten zaichen vnnd diser vnnser bestättung berüelich vnnd an irrung beleiben lassen vnnd dasselb zaichen auf ir messerklingen vnd arbeit nicht slachen noch die darunder verkauffes noch des yemannds annders zuthum gestaten in kain weis bey vermeidung vnnser vngnad vnd straff darzue bey peen zwey marckh goldes die ain yeder so oft er freuentlich hiewider thut, halb in vnnser camer vnnd den anndern halben tail dem mergenannten Steffan Schmidinger vnd seinen erben vnablästlich zubezallen verfallen sein solle. Das mainen wir ernstlich. Mit vrkunt dits briefs besigelt mit vnsßerm anhanngenden innsigl. Geben in vnnser stat Wienn am fünffzehenden tag des monats Aprilis nach Cristy vnnsers lieben herrn geburd fünffzehenhundert vnd im fünffvnddreissigisten vnnser reiche des römischen im fünfftn, vnd der anndern im neuntn jar. Original mit dargestellten Zeichen: IX/26, Stadt Archiv Steyr.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2