Eisenhandel und Messererhandwerk der Stadt Steyr bis zum Ende des 17. Jahrhunderts

-98- irem frumen gebrauchen mug(e)n nach ir(e)n notdurfft(e)n. Doch vnz an vns oder vnser erben widerruff(e)n, angeuerde. Dauon gebiet(e)n wir vnsern getrewn lieben n vnsern pflegern richtern vnd burgern daselbs zu Steir gegenwurtigen vnd kunfftigen / vnd allen anndern vnsern vndertan (-en) den(en) der brief gezaigt wirdet vnd wellen ernstlich, daz sy die vorgenant(e)n messrer zu Steir vnd ir nachkomen wider diese vnser gnad nicht bekennen noch beschwern in dhein wege, sunder sy von vnsernwegen dabei halten vnd schirmen / als vorberürt ist vngeuerlich, vnd sind das die obgemelte artikl vonerst: daz kainer hinfür daselbs zu Steir vnd in dem burkhfrid auf dem messerwerck maister werden sol, er neme dann ains maisters tochter oder wittiben oder er sey ains maisters sun, wan der maister/sun vnd töchter sullen die recht haben die ir veter haben. Wer aber, daz ainer maister werd(e)n vnd nicht ains maister tochter oder witib(i)n nemen wolte vnd auch nicht ains maisters sun were, den sullen die andern maister nicht aufnemen, er geb dann vor drew phunt / phennig in vnser lieben frawn Czech daselbs zu Steir vnd mach wissentlich, daz er von frumen lewt(e)n geborn vnd sich anderstwo da er gewesen ist erberlich hab enthalt(e)n als auf anndern hanntwerch sittlich ist, solch kuntschafft zu beweis(e)n vngeuerlich. Vnd darzu welcher / also maister werden wil der soll machen drew stukh vorerst ain pasler item ein degen, item ain tagwerch kleiner geschob(e)ner messer vnd dieselben drew stukh sol er berait(e)n mit schaid(e)n vnd die dann für die maister bringen. Daz sy die besicht(e)n, ob sy gerecht vnd werchper / lich gemacht sein. Er sol auch das erst jar kainerlay stukhwerch arbeit(e)n. Item wenn ain maister ain(en) lerjungen sezen wil so sol er in ding(e)n drew jar nacheinander vnd nicht mer von im nemen dann alle jar ain phunt phennig. Vnd sol auch yeder maister zu ainer zeit nicht / mer dann ain(en) jungen haben. Auch sol yeder maister gerecht arbeit mach(e)n. Wer aber daz die maister erkhanntn daz ainer vngerechte arbait gemacht hiete, der sol vns oder vnser nachkomen funff phunt pfennig, dem richter zu Steir wer der yezuzeit(e)n ist sechzigk phenig / daz er desterfleissigklicher zusehe, vnd in die obgemelt vnser frawn czech als offt das geschieht zway phunt wachs zu peen verfallen sein. Es sullen auch die maister all Jar vier aus in erwellen, die all obbemelt sach(e)n vnd gebrech(e)n besicht(e)n vnd wennd(e)n, damit gute vnd / werchperliche arbait auf irm hanntwerch gemacht vnd gearbait werde. Vnd ob in das zuswer were, so sullen sy es an den richter vnd rate zu Steir bring(e)n, die sullen in dem dar inn ratsam vnd fürderlich sein, damit solh gebrech(e)n wo die an der arbeit fund(e)n würdt(e)n ge / wenndet werden. Auch mugen die klingensmid die zu Steir vnd in dem burkhfrid sizen den obgemelt(e)n maistern der messrer zaichn wol anschlah(e)n vmb ir gelt. Item wenn die vier maister die von den anndenn ierlich gesetzt werden, ains oder meniger andern maister von des hannd / werchs notdurft weg(e)n bedürff(e)n vnd sy dadurch besennden so sullen sy zu in komen vnd wenn sy also von irs hanntwerchs notdurfft wegen oder sunst zusamen komen so sullen sy weder mit rat noch mit tat nichts tun hannd(e)ln noch betracht(e)n, das wider vns oder vns(er) lannd / sey vngeuerlich. Wo sy aber vberfarn wurd(e)n so wollen wir sy swerlich darumb schaff(e)n zupessern. Item ob der obgenant(e)n artikl ain oder menigen vberfurn von welchen das wissentlich gemacht würde, der sol der obgemelt(e)n peen verfall(e)n sein angeuerde. Mit Vrkund des briefs / geben zu Lynnz an mittichen nach sand franasan tag nach Cristi gepurde vierzehenhundert jar darnach in dem auchtundzwainzigisten jar. Nu haben wir bedacht vnd angeseh(e)n solh fleißigen bete vnd dienste die sy weilent dem genant(e)n vnserm lieben vater vnd vnsern / vordern herzog(e)n zu Österreich seligen vnzher getan haben vnd vns auch hinfür tun süllen vnd haben in dadurch vnd von gemains nuzs vnd aufnemens willen ires hanntwerchs denselb(e)n brief mit allen punct(e)n vnd artik(e)ln darin begriff(en) vnd als vorsteet als vormund vnseres / lieb(e)n vetern kunig Lasslawen den wir inhab(e)n vernewt vnd bestett. Vnd bestett(e)n in(en) die auch von sund(er) gnad(e)n wissentlich mit dem brief was wir in zu recht daran bestetten sullen oder mug(e)n in solher maß, daz sy vnd ir nachkomen solh obgemelt freyhait nufürbas hab(e)n vnd die zu irm frumen gebrauch(e)n sullen vnd nuz(e)n nach irn notdurfft(e)n, doch vnz an vns, des vorgemelten vnsers lieb(e)n vettern kunig Lasslaws vnd vnser baid(er) erben vnd nachkommen widerruffen. Wir haben in auch die sunder gnad getan wissentlich in dem namen als / vonerst: Wenn ain Wittib oder ain tochter ains maister messerwerchs daselbs zu Steir aufdemselben hanntwerch sich verheirat, so soll dann dieselb person fürbas die gerechtigeit desselben messrerhanntwerchs gannz verlor(e)n hab(e)n vnd in dasselb hanntwerch nicht mer ingriff tun in / dhain weis angeuerde.Es sullen auch nufürbas nymand annder dann dieselben messer zu Steir vnd in dem burkfrid daselbs den schilt Österreich auf alle ire messerwerch aufslah(e)n vnd des nicht vnderweg(e)n lassen, damit ir arbait, wo

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