Eisenhandel und Messererhandwerk der Stadt Steyr bis zum Ende des 17. Jahrhunderts

-96- Nr. 2: 1407 Juni 23, Herzog Ernst von Österreich bestätigt die Rechte und Gewohnheiten des Messererhandwerks von Steyr. (Wir) Ernst von gotes gnaden herszog ze Österreich, ze Steyr, ze Kernden und ze Krain, graf ze Tyrol etc. Bekennen und tun kunt offenleich mit dis(e)m / (brief daz) für uns komen sind unser getrewn die maister gemainikleich unser messrer ze Steyr und gaben uns ze erkennen wie sy meniger gesprechen hetten / (demit) sy und ir hantwerch geswächt und beswert wurden und batten uns diemüticleich in die nachgeschriben recht und geseczde ze geben und zu bestetten damit / (sy dies-) elben gesprechen würden entladen und auch ir hantwerch desterpas gefurdern und unterziehen möchten. Wan in auch der ettliche die hochgeborn fürstn/ (unser lie-)ber bruder herczog Wilhalm und unser lieber vetter herczog Albrecht seligen mit iren briefen vor auch hetten bestett. Nu haben wir angesehn ir / (diemüti-)ge pett und haben dadurch und von sundern genaden und auch durch irs gemainnen nuczs und fromens willen in und iren nachkomem maistern auf / (dem) egenanten hantverch die nachgenanten recht und geseczde geben und bestett wissenleich mit disem brief in solher mass, daz die egenanten messrer / (und) ir nachkomen die hinfür genczleich haben und der geniessen sullen undmügen anmenikleichs irrung und hindernuss, doch an unser unsers liebn / (bruders) und erben widerrufen ungeverleich. Des erster, daz nyemand auf irem hantwerch in unsrer stat zu Steyr maister werden sol er neme / (der) maister ze Steyr ains tochter oder wittiben und mach auch wissenleich daz er von fromer und erbarer leut geslecht komen sey und daz er sich an andern ( (orten) wol hab enthalten ungeverlich. Will aber ainer maister werden der nicht ains maister tochter oder wittib nympt der sol nicht aufgenomen werden / (er geb) denn den maistern drew phunt phenning in unser frawn zech, und sol auch wissentleich machen, daz er von fromer erberer leut geslecht kömen sey / (und daz) er sich an andern stetten wol hab enthalten ungeverleich als davor ist gemeldt. Item der maister sun und töchter, die si hinder in lassen, sullen alle die recht / (haben) auf irm hantwerch, die ir vätter habent gehabt angeverd. ltem auch sullen die maister under in alle jar viermaister welen und seczen, die da sweren / (daz sy) auf iremhantwerch ungerechter arbait erkennen, daz es ... und des sullen sy auch gewal(t) haben. Wird in aber das ze swer / (so sullen) in unser phleger und richter daselbs zu Steyr darum helffen, daz das gewendet werde ungeverleich. Item daz all maister desselben hantwerchs, die in / (der frawn) cech nicht sind, dhainerlay warchzeug (noch) schal noch messyng nicht ze kauffen geben noch leihen sullen / (damit sy) dasselb hantwerch gearbaittenmöchten. Item welher under den egenantenmaistern ainen lerjungen seczen well, der sol den dingen drew jar nacheinander und von / (im nemen) yetweders jars ain phunt phening und nicht mer und sol auch ir dhainer (und) nicht mer lerjung haben den ainen. Item wer auf demselben hant / (werch) maister wirdt, dem suln die andern maister daselbs das erst jar dhainerlay stukwerch nicht gebn. Es sol auch yeder man auf dem yezgenanten hantwerch gerechte / (Arbait) würchn. Welher aber under in nicht gerechte arbait werchte, wie er des ubervarn wurd und die maister erkanten, daz dieselb arbait ungerecht wer, der sol dem richter / (schuldig) sein sechczig phening und in die obgenante cech zway phunft wachs alsoofft er das uberfer ungeverleich. Item alsofft auch der maister ainer die obgeschriben artikl ain / (oder wenn) gern nicht stett hieltn und dawider tetten, alsofft sol er der benanten wandl verfallen sein. Dan umb die klingen (smid) dabey den messrern daselbs im burgfrid sicznd und / (burger) sind und die noch in den burgfrid kömend und burger daselbs werdent mugen ... maister messrer, die selber nicht klingen slahent, derselben maister march umb lon wol / (mugen) slahen an irrung. Item wan auch die obgenanten vier geswernen maister der andern maister zu des hantwerchs notdurfft bedürffen, nach welhemmaister sy dann senden, der sol / ( gehor-)sam sein und zu stet zu in kömen. köm er aber nicht, so sol er den maistern zwen grozzen ze wandl verfallen sein, in irr dann eehafft notdurft ungeverlich. Davon empfelhenwir / (unserm li-)ebn getrewn unsermgegenwürtigen pfleger ze Steyr oder wer ye hinfür unser pfleger da wirdt dem Richter, dem Rat und den Burgern gemainklich daselbs und wellen ernstlich ,daz sy dieselben / ( messrer) bey den vorgenanten rechten und geseszden lassen genczlich beleiben. Sunder sy auch von unsern wegen dabey vest ikleich halten und schirmen uncz an unser unsers egenanten vettern oder erben / (widerruf-)fn als davor banant ist. Mit urkund dicz briefs geben ze Wien an sand Johanns abend des gots tauffer nach kristi gepurd vierczehenhundert jar darnach in dem (siebten) jare. Dominus dux per Storer de Puoch magistrum camere (?) Original, Pergament ohne Siegel, rechtsseitiger Torso; im Landesarchiv Linz, Urkundensammlung Schwertberg Nr. 2.

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