Gernot Fieber - Die Verwaltung und Gerichtsbarkeit der Stadt Steyr von 1100 bis heute

11 * Der Wein-Visierer überwachte den Weinhandel. * Der Ungeldverwalter trieb die Getränkesteuer ein. * Bei Hochwasserkatastrophen wurde ein Brückenmeister einge- setzt. * Das Brunnenamt war für die Sicherstellung des Wasserbedarfes für die Stadt verantwortlich. Weitere Ämter waren: Schulinspektoren, Marktrichter, Getreide- abmesser, Viertelmeister, Bettelrichter und Salzkämmerer. 3.3) Die Viertelmeister Um die Stadt besser zu verwalten und wegen des wirtschaftlichen Aufschwunges, wurde im Jahre 1525 das Stadtgebiet in 16 Abschnitte (Viertel) 14 eingeteilt. Die innere Stadt wurde in 4, Steyrdorf in 10 und Ennsdorf in 2 Teile aufgespaltet. Für die Grenzen waren in den verbau- ten Gebieten Straßenzüge und Häuserreihen ausschlaggebend. Für jedes Viertel wurde vom Rat ein Viertelmeister bestellt. Seine Aufgaben waren * die Überwachung der Zu- und Abgänge in seinem Viertel, * alle Quatembe r 15 ein Verzeichnis der ihm unterstehenden be- hausten und unbehausten Personen dem Magistrat zu geben, * (wie die Stadtwache und der Bettelrichter) auf „lose Gesind“ 16 zu achten, damit es nicht haufenweise in die Stadt kommt. Er musste auch darauf achten, dass keine Handwerksversammlun- gen ohne Wissen des Rates veranstaltet werden und im 17. Jahrhun- dert war er auch für den Kirchenbesuch seiner Leute verantwortlich. Die Viertelmeister, die dem Oberviertelmeister unterstanden, wa- ren städtische Überwachungsorgane, die dafür zu sorgen hatten, dass alle vomMagistrat getroffenen Anordnungen in allen Teilen des Stadt- gebietes durchgeführt wurden.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2