Die städtebauliche Entwicklung Steyrs im Mittelalter

se Häuser errichtet, um so die Feuergefahr zu verringern. In der Steyrniederung entstanden an den Nebenarmen des Flusses die Eisengewerke, welche für die Meister in Steyrdort das Rohzeug vorbereiteten, und solche, die den Erzeugnissen den „ letzten Schliff" gaben . Durch das Tor in der Badgasse, das Tor am inneren Schaurstein, erreichte man den Wehrgraben, ein ursprünglich wohl natürliches Gerinne, welches, da es in alter Zeit nur wenig Wasser führte, ,,Saichgraben" genannt wurde. Eine Urkunde aus 1572 nennt es als von uraltersher in etlicher Menschen Gedächtnis bestehend. Der Wehrgraben führte dann nach Errichtung entsprechender Wasserbauten genügend Wasser, um als Energiequelle zu dienen . Aus dem 13. Jahrundert sind in der Stadt keine Bauten erhalten, doch war nun der Entwicklungsrahmen für die Altstadt vorgegeben. Es bestanden die Kirchenbauten am Pfarrberg und in Steyrdorf. Der Stadtplatz hatte sich gebildet, das Eisengewerbe hatte sich am Wehrgraben und in Steyrdorf angesiedelt. Das Eisen vom Erzberg wurde auf der Enns mit Flößen gebracht, auf der Steyr wurde Holz geschwemmt und in der Steyrniederung auf gewissen Plätzen verkohlt. Brücken und Wegverbindungen entstanden vor allem vor der Stadt im Aichet und Kegelpriel, die noch heute im Straßensystem der Stadt erkennbar sind. Die dortige lockere Bebauung ist bis in die Gegenwart in ihrer reizvollen Art erhalten geblieben . Josef Ofner schreibt in seiner Kunstchronik der Stadt Steyr, daß über die Befestigungen der Stadt im Hochmittelalter nichts bekannt ist. Er weist aber auf das älteste Stadtsiegel an einer Urkunde aus dem Jahre 1305 hin, das nicht nur den Steyrer Panther zeigt, sondern auch ein Tor, das von zwei Türmen flankiert ist. Er ist der Ansicht, daß eine schon bestehende Befestigung der Inneren Stadt im 14. Jahrhundert verstärkt wurde. Die heute noch zum Teil bestehenden Tore am Inneren Schaurstein und am Steyrer Brückenkopf in Steyrdorf, letzteres ist zur Gänze in ein Privathaus eingebaut, sind auf Grund der Gewölbebauweise als im frühen 14. Jahrhundert entstanden anzusehen. Auch das längst abgebrochene Brittingertor dürfte auf Grund der noch vorhandenen Planunterlagen aus dieser Zeit stammen . Der kostbare Platz innerhalb der Stadtmauern führte zur Entstehung von sehr schmalen und tiefen Bauplätzen. Sie wurden in der Regel durch Höfe unterteilt. Die Häuser Enge Gasse Nr. 16 und Grünmarkt Nr. 14 lassen den Schluß zu , daß es sich bei diesen Bauwerken um ehemalige Bauernhöfe handeln könnte, wobei letzterer anfänglich der Burg 32 Oben: Das Schmiedtor (von außen) wurde im Zuge der von Kaiser Friedrich III. befohlenen Erneuerung der Stadtbefestigung errichtet. Es wurde 1944 bei Bombenangriffen schwer beschädigt und abgetragen Rechts: Das Steyrtor wurde in seiner ursprünglichen Form wohl mit der Steyrbrücke errichtet und ist mehrmals umgebaut worden. Das oberste Geschoß wurde aufgeführt , als das Tor keine Festungsfunktion mehr hatte. Es war flußseitig mit einem Fresko geschmückt. Im Jahre 1829 wegen Baufälligkeit abgebrochen

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