Zwei Jahre Aufbau 1934 - 1936

Dienst an der Menschheit. Grillparzer haf in einer Zeit, die längst zurück– liegt, einmal ein Wort gesprochen, das heute aktueller ist denn je: ,,0 s t erreich verkünden, heißt Dienst an der M e n s c h h e i t." (20. Jänner 1935.) Liehe stall Haß. Wir haben sehr viel Verständnis für homerischen Heroenkult. Aber wir glauben im Interesse unseres Volkes, das uns über alles heilig ist, es in der ent– scheidenden Stunde mit Sophokles halten zu müssen, der sagte: ,,N i c h t m it z u h a s s e n, m i t z u 1i e b e n sind wir da." (27. September 1934.) Triumph des Glaubens. Zum Triumph des Willens und über diesen hinaus gehört in Osterreich der Triumph des Glau– bens, des Glaubens an unsere Kraft und Unbesieg– barkeit, an unsere Zukunft und an das gute Herz unserer Mitbürger. (6. Dezember 1935.) Abendland gegen StaalsvergoHung. Osterreich hat seine Berechtigung letzten Endes darin, daß es das letzte Stück Abendland in der Welt ist. Wesentlich für das Abendland ist der fundamen– tale Satz: Es gibt nur einen Gott, und dieser Gott kann nicht Staat, Nafion oder Rasse heißen, er ist u n s e r G o t t, der über Raum und Zeit steht. Abendland, ein Begriff, der auch die Komponente des Germanentums umfaßt, ist n a t i o n a 1e r K u 1- t u r b e g r i f f. Allerdings sieht er die höchsten Werte, die über das Nationale hinausreichen, sieht er die Notwendigkeit einer geistigen Verb u n– d e n h e i t u n f er den V ö l k e r n, die im gleichen Christentum stehen. Es ist bereit, bei aller betonten 44

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