Zwei Jahre Aufbau 1934 - 1936

erheblich zugenommen. Der generellen Umwandlung der GoldpfanQ.briefe in fünfprozentige Schilling– pfandbriefe dürfte schon demnächst der erwartete Erfolg winken. Be i d e n s t a a tl i c h e n L i e f e - rungen werden alle Stände gleich– m ä ß i g b e :1: e i 1 t, auch hier w e r d e n k e i n e Unterschiede zwischen groß und klein g e m a c h t. Der P h ö n i x - F a 11, der bei der in Parlamenten so beliebten Enthüllungs- und Ver– leumdungsoffensive eine Vertrauenskrise hätte her– aufbeschwören können, wurde durch eine glückliche Konstruktion ohne Belastung der Staatsfinanzen rasch und zielsicher beigelegt, wobei der Großteil der Ansprüche der Polizzeninhaber gewahrt wurde und die ihnen zugemuteten Opfer sich in den denkbar engsten Grenzen halten, in viel engeren, als in den Staaten, in denen ebenfalls der „Phönix" Betriebs– stätten unterhielt. Dabei wurde volles und reines Licht in alle Geheimkabinette eingelassen und nie– mand geschont, dessen Gewissen oder dessen Taschen zu weit waren. Die Distanzierung des gegenwärtigen Kurses zu allen Personen, die mit dem „Phönix" in einem Gelegenheitsverhältnis sianden, wurde sogar so übertrieben, daß selbst verdienstvolle Männer ohne eigentliche Schuld auf ihre öffentlichen Stellun– gen resignierten. Der Wahlspruch Dr. Schuschniggs ist eben: R e i n li c h u n d e i n h e i tl i c h ! Osterreich hat sich auch die Sympathien des Auslandes, wie die außerordentlich erfreuliche Ge– staltung des Fremdenverkehres erhärtet, voll erhal– :1:en; es ist ihm ferner gelungen, sich vor Sanktions-. verlusten zu bewahren, ohne deshalb wertvolle Beziehungen zum Westen zu verdünnen. Die tiefe Freundschaft, die Osterreich mit Italien und Ungarn verknüpft, hat gerade im zweiten Regierungsjahre Dr. Schuschniggs seine Goldprobe glänzend bestan– den. Die vaterländische Erziehung der Jugend hat 36

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