Zwei Jahre Aufbau 1934 - 1936

daß er einen persönlichen Schutzwall gegen alle unchristlichen Egoismen darstellt. Die Innenpolitik wurde von dem Gedanken der inneren Befriedung und den Arbeiten zur Voll– endung des ständischen Aufbaues beherrscht. Durch das Abkommen vom 11. Juli 1936 sind alle S c h e i d e - wände zwischen deutsch und ösier– r e i c h i s c h, z w i s c h e n d e r F r i e d e n s - politik des Deutschen Reiches und der Konsolidierungspolitik Osterreichs gefallen. Die Verfassung wird jetzt einen unzerstör– baren Lebensinhalt von einem einzigen starken 'V\Tillen empfangen. Nur d i e Au t o r i t ä t kann d e r A u t o n o m i e das Geleise legen, und zwar eine Autorität, die unbestritten ist, die nunmehr auch vom Deutschen Reich anerkannt wird. Neben der Friedensidee muß die Sc h 1ich tun g s i de e die tönende Parole aller werden, auch jener, die dem Dunstkreis des Klassenkampfdogmas noch nicht völlig entrückt sind. Die Bahn für das Erneuerungs– werk ist völlig eben geworden, vor allem durch eine Innenpolitik, die dank ihrer Charakterfestigkeit, ihres Bekenntnismutes und ihrer Toleranz sich vollen Re– spekt in der Welf verschafft hat. Außenpolitik und Dreierpakt. Innen- und Außenpolitik in Osterreich sind kommunizierende Größen, die nunmehr durch das Freundschaftsverhältnis zu Deutschland eine Basis– erweiterung erfuhren. Unsere Außenpolitik beruht auf dem Dreierpakt, dem engen Verhältnis mit Italien und Ungarn, dem nicht zum geringsten unsere wirt– schaftliche Renaissance zu danken ist. Darum war auch die Haltung der Regierung Dr. Schuschnigg im a b e s s i n i s c h e n K o n f l i k t vorgezeichnet. Vor allem erforderte die politische Moral Treue für Treue. Italien war es, dessen Entschlossenheit Osterreich vor zwei Jahren die Erhaltung seiner Freiheit und 29

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