Zwei Jahre Aufbau 1934 - 1936

bedenkt, daß pro Tonne Einfuhrware im Jahresdurch– schnitt 1935 bei 31 und im Durchschnitt des ersten Halbjahres 1936 bei 35 Schilling bezahlt wurden, während der Preis für das Ausfuhrgut Fertigware sich von 178 nur auf 180 Schilling hob, dann kann man schon aus der Gegenüberstellung dieser Ziffern die Grenzen der begründeten Einkommensteigerung erkennen, namentlich wenn man in Erwägung zieht, daß die Hälfte unserer Erzeugungsmengen ins Aus– land geht. Osterreich ist von Wind und Wetter der internationalen Konjunktur sehr stark abhängig und muß sich darum immer bemühen, soziales Wirken und wirtschaftliche Leistungsstärke auf einen gemein– samen Nenner zu bringen. Dr. Schuschnigg hat immer wieder betont, daß es die Pflicht des Unter– nehmertums ist, bis an die äußerste Grenze des Mög– lichen zu gehen und niemals zu vergessen, daß der kostbarste Besitz des Staates der M e n s c h ist. In unzähligen seiner Kundgebungen hat der Bundeskanzler den echt christlichen Grund– satz unterstrichen, daß die Wirtschaft nicht um ihrer selbst willen da sei und daß sie die Pflicht habe, durch das Rollen ihrer Räder den Lebensstandard der Massen zu verbessern. Der Unternehmer im christlichen Ständestaat hat nicht nur eine ökono– mische, sondern auch eine sittliche, eine erzieherische Funktion, er muß nicht nur die W i r t s c h a f t s - 1 e i s t u n g seines Betriebes, sondern auch die L e b e n s 1e i s t u n g der Gesamtheit zu steigern trachten. Vergleiche. Weiche gewaltigen W egsirecken von der Krise zur Besserung bereits zurückgelegt wurden, beweisen am ehesten Vergleiche. Der österreichische Produk– tionsindex stellt sich auf 85 Prozent der Hochkonjunk– tur von 1928, der Produktionsindex von USA. auf 82 Prozent, Belgiens auf 77 Prozent, der Tschecho- 22

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