Zwei Jahre Aufbau 1934 - 1936

praktische Leben entgegenstanden, sind erheblich schwächer geworden. Die .A u ß e n h a n d e 1 s - u m s ä t z e steigen weiter trotz der verschärften Schleuderkonkurrenz des Auslandes, die Einfuhr hat sich um 7½ Prozent, die Ausfuhr um 7 Prozent gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres gehoben. Der P r o d u k t i o n s i n d e x hält sich auf dem Höchststand seit Uberwindung der Depression, er hat sich seither um nicht weniger als um 25 Prozent erhöht; einzelne Industriezweige haben sogar bereits die Rekordgipfel des Jahres 1929 überschritten. Die Emissions- und Gründungstätigkeit überragt das Vorjahrsniveau um ein volles Drittel, die Preisentwicklung war stabil, die stürmische Hausse der Rohstoffpreise in der zweiten Hälfte des vorigen Jahres zog keine bedeutsamen Furchen. Die P r e i s s e n k u n g s a k t i o n der Regierung im Interesse der Hebung der Kaufkraft steht wohl noch im Anfangsstadium der Entwicklung, aber sie hat bereits, wie die Verbilligung des Brotpreises und verschiedener anderer Bedarfsartikel, wie Fett, Bau– materialien, Gas beweist, sich kräftig manifestiert. Die i m 1 e t z f e n J a h r e e i n s e t z e n d e Hebung der Umsätze dürfte dazu bei– t r a g e n, d a ß v i e l e u n h a 1 t b a r e S p a n n e n e i n e V e r r i n g e r u n g e r f a h r e n. Die Regie– rung will hiebei staatliche Eingriffe tunlichst ver– meiden, um dem Naturheilverfahren der Wirtschaft möglichst viel Spielraum zu gewähren. Nur dort, wo egoistisches und soziales Denken zu stark in Wider– streit geraten, wurde der Staatseinfluß, aber in diesem Falle kraftvoll, zur Geltung gebracht. Das Lohnniveau wurde durch eine Fülle neuer Kollektivverträge und die Verlängerung alter ge– schützt. Seinem generellen Steigen stehen noch starke Hindernisse entgegen, deren Beseitigung nicht allein in unserer Kraft steht. Wenn man zum Beispiel 21

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