Gmunden am Traunsee und dessen Umgebungen

- 42 — Derselbe ist das Werk des kaiserlichen Waldmeisters Thomas Seeaner aus Hallstatt, eines im Fache der Wasserbauten ausserordentlich tüchtigen Mannes, der auch die Moldau von Budweis bis Prag in schiffbaren Stand setzte, den Bau der Hallstätter Klause aufführte und die Eegelung des Laufner Falles seinen mannigfachen Verdiensten hinzufügte. Er erreichte das seltene Alter von 110 Jahren. Ein langes Felsenriff, welches schief vom rechten Ufer strom aufwärts bis über die halbe Breite des Flusses hinzieht, ist der jäh abbrechende Boden, über welchen der grössere Theil des Flusses, durch Felsblöcke in Massen zerrissen, sich brausend und schäumend in die Tiefe stürzt. Den 13 m hohen wilden Fall nimmt man am besten von der Brücke aus, welche 16 m über der Traun liegt. Am schönsten ist der Traunfall bei hohem Wasserstande, bei niederem thut man gut, wenn man den etwa offenen Canal durch den Klausmeister schliessen lässt. An Oit und Stelle befindet sich ein Gasthaus. Ein feenhaftes Schauspiel bietet am Spätabende die bengalische Beleuchtung des Traunfalles, wie sie der Saison-Verein schon mehrmals durch den k. k. Hofuhrmacher und Mechaniker Moser in Gmunden ausführen liess. Im Laufe der Woche gehen einige Male Schiffe von Gmunden ab. Das Nähere eilahrt man beim Klauswärter auf der Traunbrücke. Baumgarten, eine an der Steyrerstrasse, beziehungsweise an der Bezirksstrasse nach Scharnstein und dem Alrasee gelegene, in drei Viertelstunden erreichbare Eestauration, die des besten Eufes sich erfreut. Scharnstein liegt (von Gmunden 3 Stunden ent fernt) am Eingange des von der Alm durchzogenen wunderschönen Grünauthales. Eine nahe Anhöhe ist von einer Euine gekrönt. Eine Stunde hinter Scharnstein liegt die viel besuchte Hestairration Scharten, von welcher aus man in 4 Stunden zum Almsee gelangt, welchen im Süden die hohen Felswände des Todtengebirges umschliessen. Berühmt ist das vielfache Echo auf diesem See. Herberge findet man im Forsthause daselbst. Ein viel besuchter Aussichtspunkt ist der Grünberg. Auf dem Fusswege dahin gelangt man nach der lieblich gelegenen sSieberroith», wo Erfrischungen zu haben sind. Der Weg dahin ist vom »Wiith in Weier« aus markirt und die Höhe in einer Stunde leicht zu erreichen. Ein ziemlich hochgelegener, dafür aber auch umso günstigerer Aussichtspunkt ist die Himmel reichwiese. Die Wegmarkirung dahin beginnt bei der Feichtinger'schen Eestauration oberhalb der protestantischen Kirche und erfordert l'/. Stunde. Auf der Himmelreichwiese übersieht man in der Tiefe den nördlichen Theil des Tiaunsees (etwa ein Drittel desselben) die Stadt mit ihren Vorstädten und Aussenorten, links die beiden Schlösser Ort, rechts die dem See wieder

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2