— 40 — platzen ausgestattet ist und im Hintergrunde etliche Villen (Baron Heimherger,Professor Schrötter)besitzt. Vom jäh abfallenden Erlakogel(»schlafende Türkini alias »Griechin«) ergiesst sich aus dem im Inneren desselben befindlichen, sehr hochgelegenen See — dem Röthelsee — der Eothelbach, welcher schäumend dem See zueilt. Von der nahen Karbachmülile, einer idyllisch gelegenen, angeschwemmten Hufe Landes, aus gelangt man auf einem vom Touristen-Club bedeutend verbesserten Wege in einer kleinen Stunde zu diesem in mannigfacher Hinsicht interessanten See. Oestlich von der Xarbachmühle, in einer Entfernung von drei Viertelstunden liegt im tiefen Waldesdunkel der KarbachWasserfaU. Es folgen die senkrecht in die Tiefe des Sees abdachenden Felsen des Eisenankogels und des Spitzelsteins, die anmuthige Eisenan mit einigen Häuschen zwischen sieh bergend. Darauf werden die in den Felsen gehauenen und mit Geländern versehenen Stufen der Lainauetiege sichtbar. Eine gute Strasse führt in das äusserst pittoreske Lainatithal. In einer guten Stunde erreicht man derselben folgend, die romantisch gelegene Mayralm, wo für Erfrischungen vorgesorgt ist. Gerade gegenüber, und zwar in nächster Nähe fallen die felsigen Wände und Schroffen des Traunsteins zum Thal ab,-ein Bild, das an Grossartigkeit seines Gleichen sucht. Nicht selten ist es dem Besucher auch gegönnt, ein Gemsenrudel zu erblicken, das friedsam die spärliche Nahrung sucht. Vor der Mayralm kennzeichnet eine Tafel den zwar beschwer lichen, aber nicht sonderlich gefährlichen Weg auf den Traun stein. Bei Besteigung desselben wird die Mayralm für gewöhnlieh als Mittelstation benützt, indem man daselbst den ersten Theil der Nacht vorbringt und am frühesten Morgen in Geleite eines Führers den Aufstieg unternimmt. Im Weiteren fällt der am Fusse des Traunsteins vom TouristenClub angelegte Miesweg iiTs Auge, durch dessen Herstellmig nunmehr die Mayralm von Gmunden aus auch zu Fuss erreichbar ist. Doch erfordert die Partie 3 Stunden Zeit. Während der Fahrt gelingt es oft genug auch dem ungeübten Auge, Gemsen in schwindelnder Höhe üher Kanten und Sehroffen dahinsetzen zu sehen. Bei der dicht am Traunstein gelegenen Eestauration »zum König von Hannover« (Dampfschifffahrts - Station) wud der Eingofen der daselbst bestehenden grossartigen Kalkbrennerei sichtbar. Von da beginnt ein äusserst liebliches Landschaftsbild. Ein Obstgarten mit lienliehem Wieswuchs löst den andern ab, während Buchen- und Nadelholz-Waldungen die Kuppen der Berge krönen. In den Mai fällt die Blüthezeit und da ist das ganze Gelände von Weier weg bis zum Traunstein eine einzige Decke schneeiger Blüthenpi-acht!
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