Gmunden am Traunsee und dessen Umgebungen

— 16 — Der lange grüne dacliartige Bergrücken, der im Südosten des Hintergrundes sichtbar wird, gehört zum Eibenberg, der an seinem südöstlichen Abhänge den Oflensee begrenzt. Ganz im Süden, den Traunsee gegen das obere Traunthal abschliessend, erhebt sich die 20.93 m hohe Pelsmasse des Scbönberges (Wildenkogels), die dem »Todten Gebirge« angehört. Rechts davon ragt der stumpfe Kegel des »Möselhorna« in die Luft; daneben fällt Einem direct aus dem See aufsteigend und dieselbe Contour wie sein Nachbar weisend, die PelspjTamide des »Sonnsteliis« auf, zu dessen Füssen Traunkirchen liegt. Daran reiht sich der langgestreckte Rücken der Parnau sanunt ihren Ausläufern und darüber hinweg mit den waldigen Bergen parallel laufend, hebt sich ernst und wild die Kette des Hölleagebirges ab, deren vier hervorragendste Berge in der Richtung von Ost nach West der Kranabethsattel, der Höllkogel, die Schafalpe und der Brtinnkogel heissen. Der letztere versenkt seine westlichen Abstürze (Griesalm) bereits in die blauen Flutlmn des Attersees Zwischen dem Höllengebirge und den Ausläufern der Parnau liegen zwei der romantischesten Seen des Kammergutes einge schlossen — die weit berühmten Langbathseen. Am westlichen Horizonte macht sich der schön abgerundete Kollmannsberg bemerklich, der im Zeitalter der Römer einen dem Sonnengotte geweihten Tempel getragen haben soll und an dessen Hänge sich das liebliche grüne Thal der Viohtau anschliesst. Mit seinem Reichthum an Wiesen und Obstgärten, seinen Gehöften und Bauernhäusern, mit seinen kleinen überaus reinlichen Ortschaften bildet es einen grellen Gegensatz zu der starren, kahlen Wand des gegenüberliegenden Traunsteins. Im Westen schliesst das einem wohlgepflegten Parke ähnliche Thal der Grasberg und der sehr ausgedehnte, im Norden in eine Spitze auslaufende Gmundner-Berg ab. Gegen Nordwesten stellt sich noch der Hongar ein. Im Norden ist Hügelland und wechseln Wälder, Wiesen, Gärten in bunter Mischung ab, zwischen welchen zumeist inmitten der Ackergründe die Häuser der ländlichen Bevölkerung gelagert sind. Wir besorgen nicht, dass der Fremde, nachdem er die vor ihm liegende prachtvolle Scenerie auf sich einwirken liess und auf emem kleinen Pieck Erde so viele und so grossartige Natur schönheiten in ihrer, wir möchten sagen, hannonischen Vereinigung vorfand, sich auch nur einen Augenblick bedenken werde, dem Eingangs citirten Ausspruche des Prinzen von Wales zuzustimmen, xkuch der weitgereiste Fremde dürfte auf seinen Wanderungen kaum einen zweiten Punkt angetroffen haben, der die landschaft lichen Reize der Umgebung Gmundens überböte.*) ■) Frau V. Cliezy erzälüt am a. 0. p. 171 folgende Episode an.s der fnuizösisehen Invasioiiszeit: Ein französischer Oberst, entzückt von diesem irdischen Paradiese und der Herzlichkeit, mit welcher den auch als Feind geehrten Braven

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