Gmunden am Traunsee und dessen Umgebungen

— 14 — Die Flügelbalm Lambach-Gmunden mündet in den Westbahnhof aus, der die vulgäre ßezeiolinung »Seebahnhofu trügt, weil er in der Vorstadt Traundorf dicht am See erbaut ist. Obige Bahnanlage führt durch lachende Gefilde an freundlichen Dörfern und Ortschaften vorüber und gewährt namentlich hei der letzten Wendung an der iKerschbaumreib« einen überraschenden Einblick in die Umgebung des reizenden Sees und eine theilweise Uebersicht über ihn selber. Von dieser Seite her war Gmunden schon vordem durch die 1836_ eröffnete Pferdebahn mit Linz und Budweis in directer Verbindung, während auf der Eudolf-Bahn erst im Heihste 1877 die Loepmotive zum ersten Male den kammergutischen Boden erreichte. Mit der Eröffnung dieser Balm — der Bahnhof liegt nördlich der Stadt — wurde eine Eeihe der herrlichsten Alpenparfien dem Publikum zugänglich gemacht, was auf die hierortige Premdenfrequenz nicht ohne Eückwirkung blieb, derart, dass man schon in den unmittelbar folgenden Jahren eine bedeutende Zunahme derselben constatiren konnte. In Gmunden sind fünf Advokaten ansässig, welche eine zahlreiche Clientel besitzen, ausserdem noch ein k. k. Notar. Die ärztliebe Praxis üben folgende Heiren aus: Dr.Wagner (Homöopath), Seestadt! Nr. 1; Dr. Wolfsgruber, Sparcassa-Gebäude Nr. 8; Dr. Gallasch. Seeplatz Nr. 18; Dr. Krakowizer, Traun dorf Nr. 98; Dr. Eischner, Seestadtl Nr. 11; Dr. Peseudorfer (Zahnarzt), Seestadtl Nr. 12. Wundärzte: Die Hen-en Magister Styasny, Pinsdorfgasse Nr. 15 und Pesendorfer. Badgasse Nr. 45. Auf die verschiedenen Behörden und Aemter wird im Nachlolgenden gelegentlich hingewiesen werden. Von der Stadt, die an dessen nördlichem Ende gelegen ist, nach Süden hin dehnt sich in einer Länge von nahezu drei Stunden und einer durchschnittlichen Breite von drei Viertelstunden der Traunsee aus, dessen klare Finthen je nach dem Stande der Sonne die Parbenscala vom leuchtenden Grün des Smaragdes bis zum tiefsatten Blau des Enzian widerspiegeln. Auf der glatten Fläche tummeln sich die Strahlen der Sonne in tausend und aber tausend Funken; geradezu unbeschreiblich ist die Wunderpracht des stillen, klaren Sees, wenn er bei heUem Stemenlicht seine Ufer abspiegelt. Eilige Segler durchschneiden die weite Fläche des Wassers, auf der sich Gondeln ohne Zahl im bunten Spiele herumtreiben, während der Dampfer in vornehmer Euhe und Sicherheit die Fluthen theilt. Das erste Dampfboot(»Sophie«) sah der Traun stein am 15. Mai 1839 an sich vorüberziehen. Der Traunsee, theils von lachenden Gefilden mit grünen Matten und üppiger Vegetation, mit malerisch verstreuten Ort schaften, Schlössern und Villen, theils von wildromantischen hohen

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