Die Soole wird auch zu localen Bädern, Umschlägen, Ab reibungen, Inhalationen und, entsprechend verdünnt, selbst zum Trinken verwendet. Der Erfolg der Soolbäder kommt, wie bei vielen anderen Badecuren, gewöhnlich erst einige Monate später zur Geltung. Die Patienten fühlen .sich während der Badezeit sogar oft unwohler; das darf aber Kiemanden veranlassen, ohne Zustimmung des Arztes die Our zu unterbrechen; die günstige Wirkung bleibt sehliesslieh nur in seltenen Fällen aus. Bei manchen Krankheiten lässt man mehrere Liter Mutterlauge oder Fichtennadel-Absud beisetzen. Die Soole wird aus der Soolleitung in Ebensee bezogen, sie ist die gleiche, wie in Ischl, und beinahe 25''/„hältig. Zu Bädern in Privathäusern darf die Soole nur aus der Bade anstalt auf der Traunbrücke über schriftliche Anweisung von hier ordinirenden Aerzten bis zu sechs Hectoliter incl. bezogen werden. Eine grössere Quantität darf nur ausnahmsweise und mit Bewilli gung des hiesigen k. k. Finanzwach-Commissaiiates verschrieben werden. In grösserer Menge kostet jeder Liter Soole für Bäder in Piivathäusern 3 kr. Eine Flasche Soole kostet 10 kr. Anzeige«. Die günstigsten Erfolge durch Soolbäder werden erzielt: bei Urrterleibsleiden der Frauen, namentlich bei Exsudaten, Geschwül sten, Anschwellungen aller Arf, weissem Fluss, bei Störungen der Menstruation u. s. w. Ferner bei derr verschiedenen Ponnen der Scrophulose, bei Ehachitis, bei blutarmen Persorren, besonders solchen Kindern, bei Bleichsucht und einigen Hautausschlägen. Dann bei Gicht, Eheumatisrnus und manchen Kervenschraerzen, bei nach schweren Krankheiten herabgekommenen Personen und endlich als sKaehcur» nach dem Gebrauch anderer Heilbäder. Die Diät während der Soolbadcur wird bei den verechiedenen Krankheitsforuien auch eine verschiedene und vom Arzte darnach vorgeschriebene sein. 3. Das Fichteniiiidelbad. Die Fichtennadelbäder werden durch Beimengung eines Absudes von frischen Fichtennadeln zu einem gewöhnlichen warmen AVasserbade bereitet. Die Menge des zu verwendendeir Quantums für's Bad vaiiirt gewöhnlich von drei bis zwanzig Liter, die Tempe ratur des Bades zwischen 26 und 32° E., die Dauer des Bades zwischen zehn und zwanzig Minuten. Die Badefiiissigkeit bekommt durch den Fichtennadel-Absud einen äusserst angenehmen Wohlgerueh, die Badewäsche und ins AA^asser nutgeneommene Metall gegenstände erhalten aber eine braune Färbung. Statt Pichten-
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