Gmunden am Traunsee und dessen Umgebungen

« ♦ -i» ■ ■ ■ jfc * ■. ■ . *-» ' . . •>^» 1. Alpeuluft und mildes Klima. Wichtige Heilfactoren sind in erster Linie die reine staub freie, sauerstoffreiche und kräftigende Alpenluft und weiters das feuchtvvarme, milde lüirna, welches durch die vollständige Einschliessung Gmundens durch den Kranz der Berge und anderseits durch die grosse Wassermasse des Sees bedingt ist, die ja rtets zu grosse Temperaturschwankungen verhindert. Aus diesem Grunde sieht man kränkliche, blutarme Kinder der Städter ilu-e fahle Ge sichtsfarbe verlieren; nach einem Aufenthalte von nur wenigen Monaten sehen selbe auch ohne Gebrauch anderer Mittel ganz ver ändert aus und kehren gekräftigt mit rothen Wangen und heiterer Jliene in die Stadt zurück Desgleichen erholen sich Personen, die durch üeberanstreugungen im Berufe oder in Folge aus gestandener Krankheiten herabgekommen sind, in kürzester Frist vollständig. 2. Das Soolhad. Die normale Menge des Zusatzes variirt von fünf bis dreis.sig Liter Soole für's Bad. Es gibt aber auch Fälle, wo unter, und Anzeigen, wo über dieses Mass gegangen wird. In der Eegel wird mit einer geringen Quantität begonnen und dann jedem Bad um ein oder zwei Liter mehr bis zur erforderlichen Stärke zugesetzt. Die Temperatur des Bades wird gewöhnlich mit 27° R. ange nommen, sinkt aber häufig allmälig auf 22° oder steigt bis auf 30°; selten greift man noch höher. Die Dauer eines Bades beträgt im Allgemeinen 10—30 Minuten. Die gewöhnliche Anzahl der zu gehrauchenden Bäder ist 25—30. — In der Kegel lässt man die Patienten nicht an jedem Tage, sondern nur an jedem zweiten Tage baden, wohl auch zwei Tage nacheinander und am dritten Tage aussetzen, weil die Bäder auf diese Art besser vertragen werden und günstigere Wirkungen erzielen. — Leute, welche an Gehirn-Congestionen leiden, mögen sieh während des Bades auf den Kopf ein in mässigkaltes Wasser getauchtes, gut ausgewundenes Tuch oder einen nassen Schwamm auflegen. — ISiaeh dem Bade geht man nach Hause und ruht, leicht zugedeckt, eine halbe bis eine Stunde aus, worauf jene, welche zeitlich Früh baden, frühstücken können, um dann bei schöner Witterung einen Spazier gang zu unternehmen. Es sind mir mehrfache Fälle vorgekommen, dass sich Personen durch einen nicht angezeigten oder unver nünftigen Gebrauch dieser Bäder Schaden zugezogen haben, wesshalb vor der Benützung eines Soolbades stets ärztlicher Rath eingeholt werden soll. Die Badehausbesitzer sind auch gar nicht berechtigt, ohne eine schriftliche ärztliche Anweisung Soolbäder zu verabfolgen.

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