Gmunden am Traunsee und dessen Umgebungen

— 3 — Noch im Priihlinge des Jahres 1862 wurde ihm die Genugthuung zu Theil, dass über Einschreiten Gmunden als Curort anerkannt und ein eigenes Curstatut bewilligt wurde. Der betreffende Erlass der oberösteiTeichischen Statthalterei datirt vom 17. Mai. Mit diesem Tage beginnt einer der bedeutsamsten Wende punkte in der Geschichte Gmundens sich zu flxiren ; denn nun war die Bahn freigemacht, auf welcher die Schöpfungen des Curortes ihren Einzug halten konnten. Zu Beginn war aus der Feder Peurstein's eine Broschüre erschienen, die sich eingehend mit Ginundeu, dessen Klima, Bade anstalten und den vorhandenen Cunnitteln beschäftigte und nicht wenig dazu beitrug, dass sowohl die Aufmerksamkeit des LaienPublikums als auch der ärztlichen Kreise wieder auf Gmunden gelenkt wurde. Durch das Curstatut hatte das Curcomite das Eecht erlangt, eine Curtaxe einzuheben; andere Beiträge für die Zwecke des Curortes eiKossen von Seite der Stadtgemeinde und seitens einzelner Gönner. Allerwärts entfaltete sieh eine rührige Thätigkeit; es wurden neue Spaziergänge und Alleen angelegt, die bestehen den verbessert und sorgsam gepflegt, an schönen Aussichtspunkten Ruhebänke aufgestellt, ja man engagirte sogar eine kleine Muaikeapelle. Im Curhause entwickelte sich ein geregeltes Curieben es wurden daselbst Molke und Mineralwässer verabreicht. Soolen-, Richtennadel- und Dampfbäder bereit gehalten. In nächster Nähe des Curhauses wurde eine Schwimmund Kaltbade-Anstalt erbaut. Die weitere Entwicklung des Curoites ergibt sich aus den folgenden Capiteln. n. Gmundens Curmittel.*) Badeanstalten bestehen auf der Traunbrücke (PischUl's Erben), im Hotel Bellevue, im Hotel Airstria und im Theresienbad. An aU diesen Badeanstalten werden ausser den gewöhnlichen warmen Bädern auch Soolen- und Richtennadel bäder und solche mit Zusatz von Mutterlauge, Seife, Kleie, Schwefel, Moor, Eisemnoorsalz u. s. w. verabfolgt. Im TheresienBad ist auch das Dampfbad und im Hotel Bellevue das elek trische Bad eingerichtet. Ausserdem steht das Seebad, die Kaltwassercur- und die Inhalations-Anstalt zu Gebote. *) Äuhei-es über die heutigen Ciimittel, dereu Gebiuiich, die bestehenden Curaustalteu und deren Tarife siehe in dem "Werkchen : «Die Curmittel von Graundeu' ' ' i u-«. Aerztliclier Ilathgeher-beim Curgebrauch Badearzt . Von Dr. Haus Wolfsgruber, a , bei E. Mänhardt in Gmunden und Ischl, 1SS5. Preis 20 kr.

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