Steyrer Wochenblatt, Juli 1945, Blatt 5

Steyrer Wochenblatt Seite 6 92 Streiflichter — Unter dieser Rubrik bringen wir ständig Zuschriften unserer Leser. Wir machen jedoch darauf aufmerksam, daß diese Meinungen nicht immer mit den Auffassungen der Redaktion übereinstimmen müssen. Damit geben wir der breiten Oeffentlichkeit Raum, zu allen Tagesproblemen Stellung zu nehmen. Die Redaktion. Zweierlei Maß! Es gibt heute noch viele Zeitgenossen, die sick ehr darüber aufregen und bitter beklagen, daß ihnen beim Einmarsch der Roten Armee, von einen KZ.=ler sein Fahrrad mit Beschlag belegt wurde. Natürlich hängen wir alle an unserem Stahlroß, das uns oft am Sonntag, hinaus in die herrliche Umge¬ bung von Steyr brachte, das wir dringend zu Geschäfts= oder Dienstfahrten benötigen, und ist unsere Trauer umso größer, als sich mancher den Erwerb eines lieben Radls vom Mund absparen mußte Die Wut will sich gar nicht legen und immer hört man noch von dieser schweren Ungerechtigkeit reden, mancher läßt sich gar zu Drohungen und Rachege¬ danken hinreißen. Aber Jeder, aber auch alle ver¬ gessen, daß es gerade die Nazi=Banditen waren, die hier überall mit den gemeinsten und dreckigsten Methoden und in weit gößeren Ausmaßen vielen österreichischen Arbeiter ihr Fahrrad gestohlen hatten Kein Pg., lese Schweinehund, hat sich je darüber auf¬ geregt, wenn einem ehrlichen Arbeiter von den Se¬ Banditen das Fahrrad beschlagnahmt wurde. In Linz wurde sogar Razzia auf Fahrräder veranstaltet Manchem Arbeiter, der am Abend auf dem Heim¬ weg, von seiner oft 14 stündigen schweren Arbeit noch ein Glas Bier oder sonstige Erfrischung zu sich nehmen wollte, wurde sein Fahrrad mit der Begründung: „In's Wirtshaus kann man laufen oder ähnliche Gemeinheiten, gestohlen. Andere muß ten ihr Radl mit zum Volkssturm nehmen und haben bis heute noch das Nachsehen. Wieder andere mußten es zur Sammelstelle bringen, aber kein Pg hat sein Fahrrad abgegeben. Alle hatten dringende Gründe, die ihnen den Verbleib des Fahrrades sicherte. Heute sind es gerade diese Verbrecher, die am meisten lamentieren und nach Gerechtigkeit schreien. Jawohl, diesen Lumpen soll Gerech¬ tigkeit widerfahren. Keinem Nazi sein Fahrrad, diese ausgeruhten Verbrecher sollen auf Schusters¬ Rappen gehen. Aber jedem österreichischen Arbeiter sein Radl. Karl Petzwinkler Rudolf Huber Café Bahnhof Fleischer und Selcher Steyr, Bahnhofstr. 11 Steyr, Haratzmüllerstraße 416 Café Bahnhof wieder geöffnet! empfiehlt gute Lieferung von Fleisch-und Wurst¬ Für gute Bedienung ist gesorgt! waren und ist für beste Kundenbedienung bemüht! raglich Tanzkonzert! Bauernfreund Franz Karl Scholz, Steyr, O.=öst. Dampfbäckerei Bahnhofstraße 1-3. Steur, Ober-Öst. = Lebensmittelhandel Telefon Nr. 517/6 ist stets bemüht, das Beste zu bieten. Verkauf: 8 bis 11 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Franz Päckert Anton Wörndl Feischer u. Seicher Steyr Johannesgasse 5 : Fernruf 00 Pferdefleischhauer Gebe der Bevölkerung von Steyr und Umgebung bekannt Steyr, Haratzmüllerstr. 17 -19 daß ich Freitag nachmittags von 13•30 Uhr und Samstag Telefon 101 von 6 Uhr früh bis 12 Uhr mittags mein Geschäft vorläufig Sin bestrebt, meine Kunden geöffnet habe. bestens zu bedienen. Bitte meine früheren Kunden wieder um ihren Besuch. Wieder geöffnet! Maurer und Zimmerer ) werden aufgenommen otohaus KARL THEM jun. m Baugeschäft Josef Zwettler, Steyr STEYVR, Bahnhofstrasse 7 Baukanzlei, NEUSCHÖNAU, Hauptstraße 11 a. Teiefon Nr. 510-8. Redaktion und Verlag: Damberggasse 1. — Druck: Emil Prietzel, Steyr.

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