10 Rpf. 10 Rpf. Steyrer Wochenblatt Organ der antifaschistischen Bevölkerung von Steyr und Umgebung, rechts der Enns Blatt 5 Juli 1945 Das Gesetz über Kriegsverbrechen beschlossen! Nach dem Inkraftreten des Gesetzes über die Registrierung der ehemaligen Pg. hat der Kabinetts¬ rat vom 26. Juni, das Verfassungsgesetz über Kriegs¬ verbrechen und andere nazionalsozialistische Untaten beschlossen. Danach ist des Kriegsverbrechens schuldig, wer in diesem Kriege, Angehörige einer fremden Nation in einer Weise behandelte, die den natürlichen Anforderungen der Menschlichkeit, den allgemein anerkannten Grundsätzen des Völkerrechts widerspricht. Daß die Tat auf Befehl ausgeführt wurde, entschul¬ digt nicht. Diese Verbrechen werden mit schwerem Kerker von 10 bis 20 Jahren, wenn aber dabei schwere körperliche Schäden oder größerer Vermögens¬ verlnst die Folge waren, wird der Täter mit lebens¬ langem schweren Kerker, sofern eine Mißhandlung zum Tode führte, wird der Täter mit dem Tode bestraft. Der § 5 des Gesetzes sieht besonders strenge Bestrafung der Anstifter des Verbrechens vor. Mit dem Tode werden bestraft, alle Rädelsführer und Urheber dieser Verbrechen, von einem bestimmten Dienstgrad aufwärts. Gegen die Kriegshetzer! Wer durch Propaganda zum Kriege aufrief, für die Verlängerung dieses unsinnigen verbrecherischen Krieges agitierte, oder dem Volke vormachte, daß durch diesen Krieg die Interessen unseres Volkes gegenüber den anderen Völkern gewahrt werden könnten, werden mit schwerem Kerker von 10 bis 20 Jahren und bis zu lebenslänglichem Kerker bestraft. Hat der Täter Drohungen angewendet, um den Kriegswillen zu entflammen, oder die Kriegs¬ müdigkeit zu bekämpfen, wird er zum Tode verurteilt. Quälereien und Mißhandlungen! Der Ochsenziemer und der Fußtritt waren die Erscheinungsform dieser neu=,deutschen“ Kultur. Viele Menschen litten und starben, oft unter grausamen Qualen. Diese „Kulturträger“ werden mit schwerem Kerker von 5 bis 20 Jahren „ausgezeichnet“. Die Blüten und Träger dieser „Kultur“ die als Lager¬ kommandanten oder leitende Gestapobeamten, Todes¬ opfer auf ihrem Gewissen haben, sind dem Tode verfallen. Im selben Strafausmaß geht das Gesetz gegen Diejenigen vor, die aus politischer Gehässigkeit jemanden in ihrer Menschenwürde gekränkt oder beleidigt haben. Gegen die Neureichen und Kriegsgewinnler! Für Viele ist die Politik ein Geschäft. Sofort nach dem Einfall der Hitler=Truppen, erfaßten sie die Gelegenheit beim Schopfe und nützten ihre neu gewonnene Macht, zur skrupellosen Bereicherung aus. Man schob sich gegenseitig Vermögen und Geschäfte zu, nach dem bekannten Leitsatz „Gemeinheit geht vor Gewinnutz“. Diese Räuber können mit ein bis zehn Jahren schweren Kerker bestraft werden. Die Denunzianten! Der größte Schuft im ganzen Land, ist und bleibt der Denunziant. Dieses alte Sprichwort kam uns in all den letzten Jahren gar oft zum Bewußt¬ ein. Die größten Schufte und minderwertigsten Charaktere waren die besten Stützen des verfluchten Systems. Viele brave Menschen verloren ihre Stellung und verschwanden hinter Kerker=Mauern und das nur durch eine meist wissentlich falsche Angabe. Auch für diese Schufte gibt es Kerker von ein bis fünf Jahren. Die Niederträchtigkeit des Angebers konnte auch leicht den Betroffenen mit dem Verlust des Lebens bedrohen. In solchem Falle kann die Strafe mit lebensläng¬ lichem Kerker ausgesprochen werden. Hochverrat am österreichischen Volk! Wir wissen heute, daß vor dem Jahre 1938 mancher in einflußreicher Stellung in Industrie und öffentlicher Verwaltung saß und diese Stellung bewußt benutzte, um durch gewissenlose Manipulationen, durch geschickte getarnte Propaganda in Oesterreich für die wiederstandlose Einverleibung unseres Landes den Weg ebnete. Diese Hochverräter am österreichischen Volke, werden durch Todesstrafe endgültig ausgemerzt. Beschlagnahme des Vermögens zu Gunsten des Volkes! Im Zuge der Wiedergutmachung ist es nur billig, wenn der § 9 des Gesetzes, die Einziehung des Vermögens der rechtskräftig Verurtelten ausspricht. Das Volk richtet! Zur Aburteilung der Kriegsverbrecher sind die Volksgerichte zuständig. Das Volk wird durch sie ein hartes aber gerechtes Urteil fällen. Das Gesetz gegen Kriegsverbrechen ist geschaffen. Damit ist von Seiten der Staatsregierung die juristische Voraus¬ etzung geschaffen worden, um erstens die unmensch¬ lichen Grausamkeiten, die unter Mithilfe österrei¬ chischer Landes= und Volksverräter in den letzten sieben Jahren begangen wurden, zu sühnen. Es liegt nun an uns, diesem Gesetz Leben zu geben. Diese Verbrecher=Clique hat uns in den Augen der Welt zu Mördern und Räubern herabgewürdigt. Wir wollen der Welt beweisen, daß wir als österreichisches Volk, nichts mit ihnen gemein hatten und haben wollen. Wir sind es den vom Hitler=Faschismus überfallenen und geschundenen Völkern schuldig, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Wir Statsekreiür Koplenig spricht Sonntag um 10 Uhr in der Volskundgebung
Seite 2 Steyrer müssen durch rücksichtsloses Durchgreifen unsere von den Nazis besudelte Ehre wieder herstellen. Zweitens, unser Volk selbst wurde von den Kriegsverbrechern in ein wirtschaftliches und moralisches Chaos getrieben dessen Folgen wir in unserer Gesamtheit von Tag zu Tag mehr zu spüren bekommen. Tausende auf¬ rechte Oesterreicher und Antifaschisten wurden geschun¬ den und verfolgt, von Frau und Kinder weggerisser und in den KZ.=Lagern erschossen und erschlagen Die Stätten des Grauens von Mauthausen und Ebensee, Melk usw., das auf den Schaffotten verflossene Blut schreien nach Sühne Um die Zukunft unserer Kinder, den Frieden und die Menschlichkeit für alle Zeiten zu sichern, ist Wir Frauen klagen an! Eine Schlange von wartenden Frauen steht vor dem Lebensmittelgeschäft und wartet auf die Oeff¬ nung. Die ersten Frauen kommen schon heraus mit ein paar Tüten und einem Laib Brot unterm Arm, die ganze Ration für eine Woche. Wie, diese Woche gibt es keinen Zucker und kein Fett? Und schon geht es los, am meisten schimpfen natürlich die Nazi=Weiber Sie haben es gerade notwendig. Sind nicht sie mit chuldig, an diesem Zusammenbruch, an diesem Elend n dem wir jetzt stecken? Sie waren es, die nicht aut genug schreien konnten, sie haben diese braunen Mordgesellen mit Jubel begrüßt. In geradezu pro vokatorischer Absicht haben sie ihren Nachbarinnen ins Gesicht geschrien, daß die Engländer jetzt blockier werden und bald aufgeben müßten, weil Hitler die ganzen Schiffe versenkt und die Engländer nichts mehr zu essen hätten. Mit geifender Schadenfreude und wohl¬ genährtem Selbstbewußtsein erzählten sie bei jeder Gelegenheit, daß die Ukraine, Polen und der ganze Südosten nun uns gehöre und schwelgten schon ir übersatter Zukunftsmusik. Ob sie wohl einmal daran dachten, welche Tragödien sich in diesen von den Hitler=Truppen besetzten Ländern abspielten? Das Schicksal vieler Millionen hungernder Menschen, die als Zwangsarbeiter zum Teil nach Deutschland ver¬ chleppt, zum Teil in ihrem eigenem Lande von den deutschen Eroberern ausgebeutet wurden, dieses Schick¬ al blieb ihnen gleichgültig. Diesen Nazi=Weibern wurde bisher noch kein Haar gekrümmt, sie leisteten auch noch keinen Streich zur Wiedergutmachung, der von ihnen mitverschuldeten Zerstörungen und des vor ihnen mit heraufbeschworenen Nachkriegs=Elendes Wollen wir es aber noch länger dulden, daß sie den Spieß umdrehen und zum Kläger werden, wo sie eigentlich die Angeklagten sind. Wir werktätigen Frauen, wir haben all die Jahre geduldig unser Los ertragen, denn ständig be drohte auch uns die Verschleppung ins Gefängnis oder ins KZ. Nun aber, da wir frei sind, lassen wir uns icht mehr von bösen Nazi=Zungen verhöhnen. Wir stopfen ihnen das lose Maul und beweisen ihnen, daß wir aus eigener Kraft, die schwere Krise über¬ winden werden —Lokalnachrichten Vom Wohnungsamt Steyr, rechts der Enns Um unnütze und zeitraubende Wege, sowie damit verbundene Belastungen verschiedener Amter zu besei¬ Wochenblatt es notwendig, mit diesem politischen Verbrecher=Pach endgültig aufzuräumen. Wie oft in diesen dunklen Jahren haben wir uns bittere Vorwürfe gemacht daß wir damals in den historischen Tagen von 1918 und nachher nicht reinen Tisch gemacht hatten. Mit wievielen Blutopfern haben wir diese Fahrlässigkeit bezahlen müssen. Noch einmal haben sich die Strahler der Freiheit durch die finstere Umnachtung durchge¬ kämpft. Dank des heroischen Kampfes der Roten Armee und der Opfer die sie gebracht, hat diese Gewaltherrschaft ihr Ende gefunden. Unsere Ketten sind gesprengt. Nun zeige Du, werktätiges Volk Dein Kraft, lasse Deinen heiligen Zorn walten, zur Ver¬ nichtung aller Volksfeinde tigen, teilt der Wohnungsausschuß des Gemeinderates folgendes mit Alle Wohnungsgesuche, sowie Gesuche un Ankauf und Verpachtung von Grundstücken, leerstehen den Baracken usw., sind an das Wohnungsamt Roseggerstraße 2, zu richten. In Steyr werden alle werkseigenen Häuser, Gemeinde=, Genossenschafts¬ und Privathäuser, bzw. Wohnungen, von einer Stelle aus vergeben, aber getrennt verwaltet. Das heißt, alle Wohnungsgesuche müssen an einer Stelle, beim Wohnungsreferenten, Wohnungsamt, Roseggerstraße 2 abgegeben werden. Alle einlaufenden Gesuche werder mit einer laufenden Nummer versehen und je nach Dringlichkeit vom Wohnungsausschuß behandelt. Die Wohnungsvergebungen erfolgen auf Grund genauester überprüfungen durch den Wohnungsreferenten, der die Gesuche dem Wohnungsausschuß vorlegt. Die Verwaltungen der Wohnungen sind vom Wohnungs¬ amt einerseits und untereinander getrennt. D. h. der Privathausbesitzer ist der eigene Verwalter seines Besitzes. Gemeindehausbesitz wird verwaltet von einem eigenen Verwalter, welcher sich ebenfalls im Woh¬ ungsamt, Roseggerstraße 2, befindet. Beim Werks besitz befinden sich zwei Verwaltungsstellen u. zw. Münichholzsiedlung, den übrigen Werksbesitz ver¬ die Wohnungsverwaltung in Münichholz, für die waltet das Wohnungsamt ebenfalls Roseggerstraße 2. Alle Verwaltungsstellen, einschließlich der Privatbe sitzer haben die in ihrem Wirkungskreis leerstehenden Wohnungen unbedingt beim Wohnungsamt, Rosegger¬ traße 2, zu melden. Die Schlichtung von Streitig¬ keiten unter den Mietern (ganz gleich, ob Privat¬ Werks= oder Gemeindebesitz) obliegt dem Wohnungs¬ ausschuß, der sich wie folgt zusammensetzt: Vorsitzender: Karl Hübsch, der Bürger¬ meister Kahlig, oder einer seiner Vertreter, von der Gewerkschaft Herr Steinbrecher. Als Bei sitzer sind noch zu erwähnen: Von den Steyr=Werkei Herr Dr. Runkl, der Wohnungsreferent Herr Lanzersdorfer, die Gemeinderäte Herr Neu¬ hold, Herr Zwettler und Herr Werner Böhm. Frauenberatung Münichholz Es wird den Frauen und Mädchen von Münichholz bekannt gegeben, daß Flick=, Näh= und Strickstunden abgehalten werden. Der Raum hiefür befindet sich in der Göringstraße 3 u. zw. in der Frauenberatungsstelle. Die Nähstunden finden statt: Jeden Dienstag von 14 bis 18 Uhr: Nähstunden und Strickunterricht unter der Anweisung von Frau Marg. Vondrej¬ (Schneiderin) und Frau Antonia Fischer (Stricken jeden Donnerstag von 14 bis 18 Uhr: Flicken, Weiß nähen und Strickunterricht unter der Anweisung von Frau Martha Böhm (Weißnähen) und Frau Erni Hikadi (Stricken). Wir empfehlen den Müttern, ihre untätigen Töchter ir diese Näh= und Strickstunden zu schicken
Steyrer Wi Aus dem Gemeinderat. Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Steyr=Ost and sich wieder zu einer großen Arbeitssitzung zusammen. Als vordringlichstes Problem wurde die Ausländer=Frage behandelt. Einstimmig faßte hier der Gemeinderat den Beschluß, eine genaue Ueberprüfung der Einwohnerschaft, insbesondere aber der Ausländer und Zugereisten, vorzunehmen. Es wird dies durch ein kombiniertes System von Ver¬ trauensleuten und Hauslisten erfolgen. Fest steht, daß es bei der derzeitigen Ernährungslage unerträglic ist, eine größere Anzahl von Ausländern in unserer Stadtgemeinde zu verköstigen. Sofern nicht der Ab¬ transport dieser Personen erfolgen kann, wird aus¬ nahmslos die Lagerverpflegung erfolgen müssen. Nicht minder wichtig ist für uns die Errichtung eines Kinos. Der Gemeinderat befaßte sich mit ver chiedenen Projekten. Ein endgültiger Beschluß wurde edoch nicht gefaßt, da vorläusig eine spielfähige Apparatur noch nicht zur Verfügung steht, dies jedock in Kürze zu erwarten ist Eine heikle Angelegenheit ist auch die Frage des Milchpreises. Fest steht, daß heute die Zu¬ bringungskosten bedeutend höher sind als früher. Außerdem wird die Milch in einer viel besseren Güte geliefert. Es ergeben sich nun jede Woche nam¬ hafte Fehlbeträge, die bisher von der Gemeinde¬ verwaltung getragen wurden. Trotzdem konnte sich der Gemeinderat nicht zu dem Entschluß durchringen eine Erhöhung des Milchpreises vorzunehmen, dies aus dem Grunde, um der heute schwer ringenden Steyrer Bevölkerung nicht noch weitere Lasten auf¬ zubürden. In einem aufschlußreichen Bericht über die Ernährungslage trat zutage, daß unsere Ver¬ orgungslage noch immer sehr prekär ist. Es ist edoch zu hoffen, daß der Anschluß an die nächste Ernte gefunden werden kann In der Debatte über die Wohnungsfrage wurden die mannigfachen Probleme auf diesem Ge¬ biet einer grundsätzlichen Klärung unterzogen. Inter¬ essant ist dabei, daß es gelungen ist für den gesamten Stadtteil ein einheitliches, für alle Wohnungen gel¬ tendes Wohnungsamt zu errichten. Jeder, der heute in unserem Bereich eine Wohnung anstrebt, kann nur über das Wohnungsamt zu einer Wohnun kommen. In Zukunft wird keine private Abmachung in Mietsachen mehr anerkannt und Beständigkeit haben. Auch für die Schlichtung von Streitigkeiter aus Mietverhältnissen wird ein eigenes Schlichtungs¬ amt bei der Gemeinde in Tätigkeit sein. Dringend war auch die unhaltbare Straßen die unhaltbare Straßen benennung im Stadtteil Münichholz. Einstimmig beschloß der Gemeinderat, folgende Straßen umzubenennen: in Hans Domesstraße Hans Wagnerstraße Franz Ebnerstraße Franz Schuhmeierstraße Rudolf Erlbacherstraße Josef Rohrauerstraße Ernst Feikehof Giacomo Mateottiho Ernst Feikestraße August Hilberstraße Karl Punzerstraße Hermann Göringstraß Josef Hacklstraße Herta Schweigerstraß Franz Holzweberhof Karl Marxho Franz Holzweberstraße Johann Burgholzerstraß Franz Leebstraße Bertl Konradstraße Dr. Robert Leystraße Franz Sebekstraße Dr. Robert Leyplatz Paulus Wörndlplatz Ludwig Maitzenstraße Sepp Ahrerstraße ochenblatt Seite 3 Ferdinand Straßerhof Otte Planettahof Leo Gablerstraße Otto Planettastraße Willi Frankstreße Johann Reinhardstraße Otto Penselstraße Franz Saureisstraß Erwin Puschmannstraße Dr. Anton Sternstraße Fritz Derflingerstraße Franz Unterbergerstraße Alfons Petzoldstraße Wenzel Wenhardstraße Robert Kochstraße Stefan Willnerstraße Alfred Klarstraße Erich Wohlrabstraße Oskar Großmannstraße Friedrich Wurnigstraße Willi Gruberstraße Dr. Viktor Klotzstraße Finanz= und Gewerbe die Im Bericht über Gemeinderat Einsicht in Angelegenheiten konnte der Schwierigkeiten in dieser die ebenfalls nicht geringen Besonders was die Finanzlage nehmen Richtung ür die nächsten Monate vor¬ so ist zwar betrifft, jedoch eine wünschenswerte Stabilität des gesorgt, Haushaltes noch nicht erreicht Nach Aussprache über eine Reihe von weiterer Angelegenheiten und Verweisung dieser Sachen an die entsprechenden Ausschüsse schloß der Bürgermeister mit einem Appell an alle Gemeinderäte, sich auch weiterhin wie bisher in den Dienst unserer gemein¬ samen Sache zu stellen. Von der Bezirkshauptmannschaft. Wie bereits berichtet, wurde für den Bezir Steyr=Land, rechts der Enns, für die Zeit der Ab¬ trennung vom anderen Ennsufer eine Bezirkshaupt¬ mannschaft geschaffen. Die Amtsräume wurden in Steyr, Duckartstraße 7, eingerichtet. Mit der vor¬ läufigen Führung der Amtsgeschäfte des Bezirks¬ hauptmannes hat die Landeshauptmannschaft Nieder¬ österreich vorbehaltlich der Zustimmung des Staats¬ amtes des Innern Dr. Josef Liebl betraut Theater und Kunst Zwei Stunden Heiterkeit und tosenden Lach¬ erfolg schenkte uns Treuberg und sein Ensemble mit einem „Bunten Kabarettprogramm“. lbsens „Gespenster“ In der kommenden Woche geht an unserem Theater, lbsens „Gespenster“ über die Bretter. Ein Stück, welches vielleicht zu den besten Werken des Dichters gehört. Aus diesem Grunde wird es mit besonderer Sorgfalt und iebe einstudiert, denn dieser Abend soll jedem Theater¬ freund, vor allem jedem Schauspielfreund einen nachhal¬ tigen Eindruck hinterlassen. Bevor wir auf das Stuck elbst eingehen, wollen wir uns ein wenig mit dem Dich er selbst besassen. Henrik lbsen hatte es sich zur Aufgab gemacht, den Kampf gegen die sogenannte „bessere Gesell¬ schaft“ zu führen. Immer und immer zeigt er wieder in einen Werken die falsche Moral, die Verlogenheit und den Dünkel dieser Klasse auf. Immer wieder kämpft der menschlich Einsame für eine gesunde, natürliche und vo allem offene und ehrliche Gemeinschaft. Er kennt keine Kompromisse. Allen Anfeindungen in Seitungen und Wort a persönlicher Art können ihn nicht abbringen, sein Werk weiter zu führen. Kein Wunder, wenn ihm „Gespenster eradezu den haß der „Großen“ eintrug. Denn hie brachte er ein Droblem, welches man vor allem zu dama liger Zeit nicht einmal aussprechen durfte. Ein großen Gutsbesitzer, angesehen, seines Geldes, seiner Stellung wegen hochgeachtet, lebte in Wirklichkeit zügellos und ausschweifend. Und nachdem er ebenso gestorben war, hinterläßt er seinem Sohn als Erbe eine entsetzliche Krank¬ heit. Ein junges blühendes Leben, begabt, voll Fleiß muß zugrunde gehen, fällt in jungen Jahren dem Wahn¬ sinn zum Opfer. Dies in Kürze der Inhalt. Die Mutter des unglücklichen Sohnes spielt Emmy Samek, der Sohn Gottfried Treuberg.
Seite 4 Steyrer Wochenblatt Vom Hitlerjungen zum Fememörder! Das Produkt der nationalsozialistischen Jugenderziehung. Die Jugenderziehung des nazistischen Terror¬ regims hatte es sich zur Aufgabe gemacht, einen Jugendtyp heranzuzüchten, dem ein Menschenleben und die primitivsten Gesetze der Menschlichkeit nichts blinder Kadaver=Gehorsam jedoch alles bedeutete Sprach man in den ersten Jahren noch von Schule Sport und Spiel, so ließ man im Laufe der Zeit, gezwungen durch die sich rapid verschlechternde Kriegslage des Faschismus, die Maske fallen. Die Schule vertauschte man mit dem „Wehrertüchtigungs¬ lager“, statt Spiel und Sport wurde die Jugend in der Handhabung von Mordwerkzeugen aller Art trainiert Blitzartig werden diese Ausführungen durch den vor uns liegenden Strafakt beleuchtet Der Gefolgschaftsführer der ehemaligen Hitler¬ jugend Viedenz Gerhart wurde auf Befehl des Bannführers Gumpinger aus Wels und des Kompanieführers Landgraf bei einem Pistolen¬ schießen meuchlings erschossen. Den Mord¬ befehl erhielt der Jungenschaftsführer Heiden¬ berger Egon, der heute kaum 16 Jahre alt ist, von Gumpinger. Er hatte den Auftrag, Viedenz so zu erschießen, daß es aussieht, als wäre es ein Unglücksfall. Auf seine Frage, weshalb und warum bekam er als Antwort, er habe nicht zu fragen, Befehl sei Befehl. Viedenz, der wegen seiner oppo¬ sitionellen Haltung von Gumpinger und den übrigen „Bannführern“ gehaßt wurde, sollte auf eine so heimtückische Art ermordet werden. Landgraf, der von der Weigerung Heidenbergers, den Mordbefehl aus¬ zuführen, Kenntnis erhielt, drohte ihm, falls er Viedenz nicht erschießen wolle, würde er selbst beide erschießen. Im April dieses Jahres veranstaltete die „Führerschaft“ des HJ.=Zuges ein Pistolenschießen, bei dem Viedenz von Heidenberger unter Vor täuschung eines unglückseligen Zufalles angeschossen wurde. — Er erhielt einen Bauchschuß, brach zu sammen und wurde abtransportiert. Gumpinger be¬ merkte später zu Heidenberger: „Dein Glück, daß dr geschossen hast!“ Um Viedenz kümmerte sich von der Die Welt ist so schön und weit! Welt ist so schön und weit! Wimpeln flattern im Winde, junge Menschen junge Seelen wandern durch Wälder und grüne Auen Das Lausatal hallt wieder von den frischen Stimmen unserer Buben und Mädel. Auf zwei Tage sind sie hinausgewandert zur Mutter Natur, in Frohsinn und Heiterkeit verleben sie diese zwei Tage. Auf der Höhe, rings von Bergen und grünenden Hügelketten umgeben, liegt das ehemalige RAD.=Lager, unser Wanderziel. Holzbaracken umstehen einen festgewalzten Platz, den Appell= und Exerzierplatz. Mit einem freien Lied und Jauchzen zieht unsere Kinderschar ein. Wenn Wände sprechen könnten, würden sie ein dummes Gesicht machen. Denn diese Wände sahen jahrelang nur bedrückte Gesichter und hörten nur charfe Kommandos. Auf dem Exerzierplatz wurden die Jungen geschliffen und gedrillt und zum be¬ dingungslosen Kadaver=Gehorsam erzogen. Jetzt sind in diese Lager wieder Frohsinn und Freude ein¬ gezogen. Dort spielt eine Gruppe von Buben und Hitlerjugend niemand mehr. — Erst im Juni erfuhr Heidenberger, daß Viedenz im Krankenhause Steyr an seiner ihm mit voller Absicht beigebrachten Schu߬ verletzung erlegen ist Gumpinger wird als brutaler, gewalttätiger Mensch bezeichnet, der rücksichtslos und gewissenlos zu jeder Tat fähig war. Nur durch Brutalität sind sie in der HJ. zu Mördern ihrer eigenen Kameraden geworden. Landgraf war genau derselbe Typ und die rechte Hand Gumpingers. Auch diesem Mann kam es auf ein Menschenleben mehr oder weniger nicht an. Er drohte dem Jungen mit der Pistole, als er zögerte, den Befehl Gumpingers auszuführen. Land¬ graf war derjenige, der die Jungens auf dem Kasernhof derart schleifte, daß sie vor Erschöpfung zusammen¬ brachen. So exerzierte er mit ihnen in einen Nacht ununterbrochen vier Stunden. Willenlose Unterwürfigkeit gegen ihre Vor¬ gesetzten und rücksichtslose, feige Hinterhältigkeit geger ihre eigenen Kameraden, das waren die Früchte nazistischer Jugenderziehung Ein junges, blühendes Menschenleben, der Stolz und die Freude seiner Eltern, wurde hinter¬ hältig ermordet. — Die geistigen Urheber diese Fememordes werden der rächenden Nemesis nicht entgehen. Väter, Mütter, an alle Erzieher und Verant¬ wortlichen unserer Jugend ergeht der mahnende Ruf. Schwer sind die geistigen und körperlichen Schäden, die der Faschismus unserer Jugend zugefügt hat. Ungeheuerlich sind die Verbrechen des Nazismus am österre chischen Volke. Es ist die heiligste Pflicht aller Verantwortlichen, ihre ganze Kraft einzusetzen, unsere Jugend herauszuführen aus dem Irrgarten nazi¬ stischer Verblendung! Erzieht unsere Jugend zu offenen, gerade denkenden Menschen, damit sie das Erbe ihrer Väter, ein freies, unabhängiges, demokratisches Oesterreich, übernehmen können. — Nie mehr darf sich der Faschismus erheben, der unsere Jugend zu Ver¬ ächtern der Menschlichkeit, zu Mördern, erzog. Mädel Völkerball, hier bewegt sich eine Schar im Reigen und spielt „Ein Bauer ging ins Holz“ Die einbrechende Dunkelheit beendet den frohen Tag. Die Buben haben natürlich noch eine klein Ueberraschung für die Mädels ausgehegt, die „Geister¬ stunde". Aber die Müdigkeit war stärker als der „Geist“. Es wurde immer ruhiger um uns. Langsam schliefen die vom Spiel und Wandern ermüdeten Körper ein. Da und dort liegt ein „Geist“ ein¬ gewickelt in ein weißes Leintuch, atmet ruhig und verschläft die Geisterstunde. Der Tag erwacht, jauchzende Kinderstimmen erklingen. Mit Hurra geht es in den Waschraum. Wasser spritzt und planscht umher. Ein Junge reibt sich den Schlaf aus den Augen. Der Gong ruft alle zusammen zum Früh¬ stück. Es gibt Milch und Butterbrot mit Quark belegt. Draußen ist der Himmel bewölkt, schon fallen die ersten Tropfen. Das stört jedoch unseren Froh¬ sinn nicht. Genosse Rattmoser hat ein kleines lustiges Programm bereit. Er ist uns kein Un¬ bekannter. Schon in unseren Kinder= und Jugend¬
Seite Steyrer Wochenblatt tagen hat er uns als Freund der Jugend viele chöne Stunden bereitet. Die Kinder lachen herzlick über die famosen Einfälle und Kurzakter, die unser Jugendfreund mit den älteren Mitarbeitern der Jugend inszenierte. Gen. Hanischläger beendete das Programm. In Kürze erläutert er Sinn und Ziel der freien Jugendbewegung. Aus hundert Kinderkehlen ertönt die Hymne „Brüder zur Sonne, zur Freiheit“. Die dunklen Wolken haben sich ver¬ zogen, die Sonne lockt uns wieder hinaus zu fröh¬ lichem Spiel. Inzwischen ist das fleißige Küchen¬ personal (freiwillige Helfer und Helferinnen) emsig Aus den Landgemeinden Infolge Redaktionsschluß bringen wir diese Berichte in der heutigen Ausgabe. Weyer. Am Sonntag, dem 24. Juni, fand in Weyer eine Versammlung statt. Nach der Eröffnungsansprache es Gen. Voslar sprach der Bezirksleiter der K. P. Oe. des Bezirkes Steyr, Gen. Bloderer, im Namen der österreichischen Freiheitskämpfer. Er childerte seine Erlebnisse als Todeskandidat des aschistischen Terrorregimes und seine Flucht aus der Todeszelle in München. Schlußfolgernd aus der Ver¬ angenheit, forderte Gen. Bloderer die Mütter und Väter unserer Kinder auf, gemeinsam mit uns die Jugend aus dem Wahn nazistischer Ideologien, in den sie durch verlogene Geschichtsfälschungen und aschistische Propaganda geführt wurden, zu befreien Hierauf sprach der Sekretär der Bezirksleitung Steyr, Gen. Petrak, als Vertreter der K. P. Oe. In seinem längeren Referat umriß er die Mitschuld des österr. Volkes an dem derzeitigen Elend, an de physischen Ausrottung anderer Völker, an der Ver¬ nichtung und Zerstörung des gesamten Wirtschafts und Kulturlebens in Europa, durch die Teilnahme am Hitlerkrieg. Er zerriß das Lügennetz der nazi¬ stischen Propaganda, die unter anderem behauptete, daß Oesterreichs Kirchen von den Russen in Garagen, Ställen, Klubs usw. umgewandelt werden würden. Er wies darauf hin, daß auch jetzt schon wieder der¬ artige Elemente versuchen, durch Flüsterpropagande die Einigkeit des österreichischen Volkes zu ver¬ hindern, daß wir jedoch mit aller Schärfe gegen olche Elemente vorgehen werden. Abschließend for derte Gen. Petrat die Versammelten nochmals zu tatkräftiger Mitarbeit auf, da nur die Zusammen arbeit des gesamten österreichischen Volkes uns den Weg in eine schönere Zukunft führt und die Ge¬ schlossenheit uns die Gewähr gibt, daß Oesterreich ich wieder einreihen darf in die großen Kulturnationen der Welt. Im Anschluß daran wurde der Versammlung eine Resolution unterbreitet, die einstimmig ange¬ nommen wurde. „Wir fordern einmütig den sofortigen Einsal aller Nazi zur Wiedergutmachung des durch ihr Verschulden herbeigeführten Elends. Wir fordern die Reinigung sämtlicher Amtsstellen von nazistischen Elementen! Wir fordern die chnellste Errichtung der Volksgerichte zur Ab¬ urteilung der Kriegsverbrecher und Landesver¬ räter! Wir fordern die beschleunigte Durchführung energischer Maßnahmen gegen die Schuldigen! Wir fordern die strengste Bestrafung aller Schul¬ digen am Unglück unseres Volkes! an der Arbeit, um ein schmackhaftes Mittagmahl zu bereiten. Einen Teil der Lebensmittel haben die umliegenden Bauern bereitgestellt. Allzuschnell ver¬ gehen die sorglosen Stunden, der Zeitzeiger mahnt uns zum Aufbruch. Mit frohem Herzen und leuch¬ tenden Augen wandert unsere Kinderschar dem Heimatstädtchen Steyr zu. Das gemeinsame Erlebnis in der Natur hat den Sinn und die Herzen unserer Kinder froher gestimmt und losgelöst von den Sor¬ gen, die der Krieg und seine Nachwehen auch schon auf unsere Kinderseelen legte. Abschließend sprach der Ortskommandant der Roten Armee. Er brachte zum Ausdruck, daß das österreichische Volk nicht so viel klagen, sondern kräf¬ tiger zupacken solle. Das russische Volk habe viel Furchtbares mitgemacht, es habe jedoch bei weitem nicht so viel geklagt, wie das österreichische Volk. Er orderte die Versammelten auf, sich aufzuraffen und mit allen Kräften mitzuhelfen am Aufbau eine neuen Oesterreich! Durch zustimmenden Beifall sprachen die Ver¬ sammelten den Rednern ihren Dank aus. Ternberg. Am 24. Juni fand in Ternberg eine gut be¬ suchte Versammlung der dortigen Bevölkerung statt. Bürgermeister Dr. Benigni berichtete über die Tätigkeit der Gemeinde während der Besetzung durch die alliierten Truppen und rief die anwesenden Bauert zur pünktlichen Einhaltung ihrer Lieferungspflicht auf Er schilderte die Schwierigkeiten bis zum Eintreffen der sowjet=russischen Besatzung und die Bemühungen des Ortskommandanten, dieser Schwierigkeiten Herr zu werden. Ferner besprach Bürgermeister Dr. Benign die Schaffung von Vertrauensleuten aus allen Schich¬ ten der Bevölkerung in der Gemeindevertretung Anschließend sprach der Ortskommandant der Roten Armee, der mit anerkennenden Worten der bis¬ herigen Zusammenarbeit zwischen Kommandantur einerseits der Gemeindevertretung und der Bevöl kerung anderseits, gedachte. Die Ausführungen wur¬ den von den Versammelten mit Beifall aufgenommen Behamberg. Die ehemalige Postsekretärin Hilde Bruckner, uns bekannt als aktive Agentin Hitlers, tauchte dieser Tage wieder mit größter Selbstverständlichkeit in der Gemeinde auf. Sie erklärte in ihrer burschi kosen Art, daß sie von St. Valentin aus beauftragt ei, die Post wieder zu organisieren. Sie verstieg sick dabei zu frechen Drohungen. Aber der bewährte neue Bürgermeister, Herr Springer und die anti¬ aschistischen Bauern sind wachsam. Sie legten ihr ofort das Handwerk. Wir wissen nur zu gut, daß nur diese antifaschistische Wachsamkeit uns vor wei¬ eren Schaden, jetzt und in der Zukunft schützen kann. Neustift. Am Dienstag fand bei uns ein wohlgelungener Bunter Abend“ statt. Das Künstler=Ensemble des Neuen Theaters Steyr gastierte. Von Weit und Breit kamen die Leute an, um wieder einmal ein aar Stunden im Frohsinn und Heiterkeit zu ver bringen. Das Publkum dankte mit herzlichem Beifal und hofft auf eine baldige Wiederholung.
Steyrer Wochenblatt Seite 6 92 Streiflichter — Unter dieser Rubrik bringen wir ständig Zuschriften unserer Leser. Wir machen jedoch darauf aufmerksam, daß diese Meinungen nicht immer mit den Auffassungen der Redaktion übereinstimmen müssen. Damit geben wir der breiten Oeffentlichkeit Raum, zu allen Tagesproblemen Stellung zu nehmen. Die Redaktion. Zweierlei Maß! Es gibt heute noch viele Zeitgenossen, die sick ehr darüber aufregen und bitter beklagen, daß ihnen beim Einmarsch der Roten Armee, von einen KZ.=ler sein Fahrrad mit Beschlag belegt wurde. Natürlich hängen wir alle an unserem Stahlroß, das uns oft am Sonntag, hinaus in die herrliche Umge¬ bung von Steyr brachte, das wir dringend zu Geschäfts= oder Dienstfahrten benötigen, und ist unsere Trauer umso größer, als sich mancher den Erwerb eines lieben Radls vom Mund absparen mußte Die Wut will sich gar nicht legen und immer hört man noch von dieser schweren Ungerechtigkeit reden, mancher läßt sich gar zu Drohungen und Rachege¬ danken hinreißen. Aber Jeder, aber auch alle ver¬ gessen, daß es gerade die Nazi=Banditen waren, die hier überall mit den gemeinsten und dreckigsten Methoden und in weit gößeren Ausmaßen vielen österreichischen Arbeiter ihr Fahrrad gestohlen hatten Kein Pg., lese Schweinehund, hat sich je darüber auf¬ geregt, wenn einem ehrlichen Arbeiter von den Se¬ Banditen das Fahrrad beschlagnahmt wurde. In Linz wurde sogar Razzia auf Fahrräder veranstaltet Manchem Arbeiter, der am Abend auf dem Heim¬ weg, von seiner oft 14 stündigen schweren Arbeit noch ein Glas Bier oder sonstige Erfrischung zu sich nehmen wollte, wurde sein Fahrrad mit der Begründung: „In's Wirtshaus kann man laufen oder ähnliche Gemeinheiten, gestohlen. Andere muß ten ihr Radl mit zum Volkssturm nehmen und haben bis heute noch das Nachsehen. Wieder andere mußten es zur Sammelstelle bringen, aber kein Pg hat sein Fahrrad abgegeben. Alle hatten dringende Gründe, die ihnen den Verbleib des Fahrrades sicherte. Heute sind es gerade diese Verbrecher, die am meisten lamentieren und nach Gerechtigkeit schreien. Jawohl, diesen Lumpen soll Gerech¬ tigkeit widerfahren. Keinem Nazi sein Fahrrad, diese ausgeruhten Verbrecher sollen auf Schusters¬ Rappen gehen. Aber jedem österreichischen Arbeiter sein Radl. Karl Petzwinkler Rudolf Huber Café Bahnhof Fleischer und Selcher Steyr, Bahnhofstr. 11 Steyr, Haratzmüllerstraße 416 Café Bahnhof wieder geöffnet! empfiehlt gute Lieferung von Fleisch-und Wurst¬ Für gute Bedienung ist gesorgt! waren und ist für beste Kundenbedienung bemüht! raglich Tanzkonzert! Bauernfreund Franz Karl Scholz, Steyr, O.=öst. Dampfbäckerei Bahnhofstraße 1-3. Steur, Ober-Öst. = Lebensmittelhandel Telefon Nr. 517/6 ist stets bemüht, das Beste zu bieten. Verkauf: 8 bis 11 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Franz Päckert Anton Wörndl Feischer u. Seicher Steyr Johannesgasse 5 : Fernruf 00 Pferdefleischhauer Gebe der Bevölkerung von Steyr und Umgebung bekannt Steyr, Haratzmüllerstr. 17 -19 daß ich Freitag nachmittags von 13•30 Uhr und Samstag Telefon 101 von 6 Uhr früh bis 12 Uhr mittags mein Geschäft vorläufig Sin bestrebt, meine Kunden geöffnet habe. bestens zu bedienen. Bitte meine früheren Kunden wieder um ihren Besuch. Wieder geöffnet! Maurer und Zimmerer ) werden aufgenommen otohaus KARL THEM jun. m Baugeschäft Josef Zwettler, Steyr STEYVR, Bahnhofstrasse 7 Baukanzlei, NEUSCHÖNAU, Hauptstraße 11 a. Teiefon Nr. 510-8. Redaktion und Verlag: Damberggasse 1. — Druck: Emil Prietzel, Steyr.
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