Stephan Willner - Annalen der Stadt Steyr 1839-1882

149 schwer belastet, eine solche Anstalt nicht gründen kann, und die Sparkassa nichts tun will, so hat sich auf Anregung des Bürgermeisters ein Konsortium von Bürgern gebildet und als Gründungkapital 40.000 fl. subskribiert, auch Statuten demMinisterium zur Genehmigung vorgelegt und werden dem Ver- ein als Amtslokal die Lokalitäten im 2. Stock des hinteren Rathaustraktes ge- gen einen Jahreszins von 400 fl. eingeräumt werden. In den drei Monaten August, September, Oktober, wurden von Herrn Jos. Werndl auf der Vogelsanginsel 21 ebenerdige, wovon 17 Doppel- und 4 ein- fache Arbeiterhäuser und 1 einstöckiges Haus erbaut und noch 3 einstöckige Häuser sind bereits angefangen, wozu dann im nächsten Sommer auch unter- halb der dortigen neuen Straße noch eine weitere Partie solcher Häuser kom- men soll. Die ebenerdigen Häuser sind schon die meisten, die einfachen um 1200 fl. auf Ratenzahlungen verkauft und bewohnt. Im Garten des Schlosses Engelsegg und im Garten des Werndl'schen Jagddirektors Berger sind Villen und in der Vorstadt Schönau ein einstöckiges Haus gebaut worden, daher also im Jahre 1874 im Ganzen 29 neue Wohnhäuser gebaut worden sind. Am 27. November wurden endlich die Bergabgrabungs- und Straßenum- legungs- u. Planierungsarbeiten in der Vorstadt Schönau und auf der Ennslei- ten vollendet. Vom 24. bis 30. öffentliche Strafverhandlung in der kreisgerichtlichen Fronfeste gegen 17 Teilnehmer an dem Krawall in der Sierningerstraße am 31. August, Strafen von 8 Tagen bis 15. Monaten. Der städt. Kapitalschuldenstand hat sich im Jahre 1874 um 132.300 fl. ver- mehrt und betrug am Jahresschluss 347.354 fl. Die Umlagen waren von den direkten Steuern 40%, Gebäudezinsungen 2, 3 ½ und 5% und der Verzeh- rungssteuer 20 %. Die Waffenfabrik zahlte 14908 fl. Am 13. und 14. Dezember fanden auf dem Stadlmayrfeld Schlittenwett- fahren statt.

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