Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Oberösterreich

Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Oberösterrelcli. 163 In gleicher Weise werden im Urbar von 1663 noch drei ehe malige Hafnerhäuser angeführt. Es ist also mit Sicherheit zu ent nehmen, daß diese bäuerlichen Hafnereibetriebe mit Ende des 15. Jahrhunderts aufgehört haben. Wohl aber wird im Wartenburger Urbar vom Jahre 1663 nun von den Handwerkszünften gesprochen und gesagt, daß die Hafner ihren Jahrtag in Timelkam haben. Es haben sich also um diese Zeit, die noch in dieser Gegend übrig ge bliebenen Hafner mit den zunftmäßigen vereint. Näheres über die Hafner im Landgerichte Wartenburg bei Oberwalder"®). B. Die Gefäßformen. 1. Der bauchige Topf mit Kantenwulstrand und Rädchenverzierung. Den Rand bildet ein vertikaler, bandartiger Wulst, der oben mit einer waagrechten zweikantigen Fläche, Tafel VIII 1 und 2, oder mit einer Giebelkante abgeschlossen wird. Tafel VIII 10 und 12. Der stark eingezogene Hals weitet sich rasch zu einer mäßig vortreten den gerundeten Schulter. Es ist dies das auf alte La-Tene-Eormen zurückgehende Gebrauchsgefäß, das als eine richtige Provinzialform in unserem Gebiet in Unzahl verbreitet war. Tafel XIII 4 zeigt das schwarz geschmauchte Gefäß aus römischer Zeit, Tafel XIII 5 zeigt das Gefäß aus Oberleim. Ich verweise auf die im Städtischen Museum Wels aus dem römischen Stadt- und Begräbnisgebiet vor handenen Bruchstücke von 252 derartigen Töpfen XIII4, deren oberer Durchmesser von 11—34 cm beträgt. Es lassen sich bei diesen Gefäßen aus römischer Zeit deutlich drei Normalgrößen unter scheiden, die kleinste Form mit dem Durchmesser von 15—18 cm, die wohl auch als Kochtopf im Gebrauch war, die mittlere Form mit einem Durchmesser von 20—22 cm und die Großform mit einem Durchmesser von 25 und 26 cm. Diese beiden letzten Formen waren als Vorratsgefäße zur Mehrzahl auch als Aschenurnen im Gebrauch. Von derartigen Gefäßen XIII 5 aus Oberleim, Piesing und anderen Fundorten sind 40 Stück vertreten, worunter sich das abgebildete als das einzige vollständig erhaltene befindet. Bei der folgenden Auf zählung der Gefäße werden die Maße, also die Rand-Durchmesser, angegeben. Nach der Größe des Durchmessers geordnet, ergibt sich nachfolgende Größengliederung dieser nachrömischen Gefäße: Oberwalder, Hafner, Landsericht Wartenburg, S. 36. 11*

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