160 Ferdinand Wiesinger, sind hauptsächlich bauchige, henkellose, dünnwandige, hart gebrannte Töpfe mit kantigem Randwulst und mit Rädchenverzie rung oder rund umgelegtem Randwulst ohne Verzierung und klei nere Töpfe mit stark gerillter Bauchwand. Die Gefäße mit Rädchen verzierung zeigen im Piesinger Graben reichere Muster. Herr Nimeth hat seine dort gehobenen keramischen Bodenfunde ebenfalls dem Welser Museum gewidmet, wofür hiemit nochmals bestens gedankt wird. Auch Legationsrat Keil möge nochmals herzlichen Dank entgegennehmen. 3. Heipfau. Da man den Kobernaußer-Wald auch zum Hausruckgebiet rechnen muß, ist aus diesem Gebiete eine dritte Töpferei zu er wähnen, die schon im Jahre 1893 von dem verdienstvollen For scher Straberger®''^) des Landesmuseums Linz aufgedeckt wurde. Sie wurde freigelegt bei Heipfau im Innviertel an einer steil ab fallenden Wiesenparzelle (1017, Katastralgemeinde St. Florian), die in den Siebzigerjahren noch voll bewaldet war. Bei Grabungen nach Ziegellehm kamen Gefäßscherben in großen Mengen und ein in den Lehmboden eingebautes Objekt zu Tage, das sich nach der Untersuchung Strabergers als ein kleiner Töpferofen, aus Ton wänden hergestellt, in der Höhe von 1.80 m und einer Heizraumtiefe von 1.32 m darstellte. Der Plan des Ofens ist in dem Berichte deutlich wiedergegeben, jedoch ohne Decke und als solche wäre eine mit Wölbtöpfen anzunehmen. Die dort gefundenen Gefäßreste, die zum größten Teil in dem benachbarten Uttendorf zur Aufbewahrung übergeben wurden, sind leider nicht ausführlich genug beschrieben, weder nach Form, noch nach Technik und Tonmaterial. Von den zwei Abbildungen zeigt ein Steilrandstück eines dunklen Gefäßes eine Wellenbandverzierung, das andere Stück eine mit dem Räd chen eingepreßte Verzierung in der Form ineinandergereihter klei ner Quadrate. Der primitive Ofen, das rädchenverzierte Geschirr könnte in die Zeit der unter 1 und 2 dieses Hauptstückes angeführ ten Töpfereien passen, auch wenn unter der Scherbenmenge, wie Straberger berichtet, sich eine kleine Schale aus terra sigillata be funden haben sollte. Über mein Ersuchen haben sich Schuldirektor Otte in Uttendorf und Oberlehrer Oberleitner in Bachmanning, der seine Ferien in Sonnleiten bei Uttendorf verbringt, durch Um fragen und örtliche Nachschau bemüht, um den Ofen und die im Orte aufbewahrten Gefäßstücke ausfindig zu machen. Leider nach beiden Richtungen vergebens. Oberlehrer Oberleitner konnte aber Straberger J., Fund einer römischen Töpferei bei Heipfau, Mitteilungen der Zentralkommission (1893).
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