Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Oberösterreich

Die Schwarzhafner und die Weißhafner in Oberösterreich. 145 düse nach aufwärts auseinanderlaufend 3 Bänder mit Fingerspitzen eindrücken. c) Ein ähnliches Stück in der Privatsammlung der Frau Rosa List in Altenfelden, 50 cm hoch, am Flenkel die Hafnerzeller Stempel marke, Tafel V 13. Nach den Töpfermarken sind sämtliche Stücke mindestens in das 16. Jahrhundert, vielleicht einzeln noch in das 15. Jahr hundert hineinreichend einzuteilen. Der Stantner hält sich jedoch noch während des 16. Jahrhunderts im Gebrauch und wird auch mit prunkvollem Reliefschmuck hergestellt. Eine besonders reiche Sammlung von Stantnern findet sich im Städtischen Museum Salz burg, die Haupolter®®) abbildet. Es sind dort die Nummern 1—7 und 11, deren Höhen sind nach der Nummernreihe angegeben: 115, 106, 52.7, 77.7, 81, 46.5, 48.8 und 71.2 cm. Ein der Stadt Salzburg zuzu weisendes Meisterzeichen findet sich an den Stantnern nicht. Soweit die Stempel angegeben sind, zeigen Nr. 1, 5, 7 und 11 eine Hafner zeller Marke, ähnlich wie hier Tafel V 11 und 12 und Nr. 2 die Wiener Marke, wie hier Tafel V 6. Die späteren Stücke sind durch Fingerdruckstreifen reich verziert und überraschen durch die auch oft in dieser Verzierung angebrachten Jahreszahlen. So zeigt Nr. 3 die Jahreszahl 1592, Nr. 4 die Jahreszahl 1659 und Nr. 5 die Jahres zahl 1629. Es ist merkwürdig, daß gerade dieses späte Stück noch die Hafnerzeller-Marke zeigt, die also anscheinend gerade auf den Henkeln dieser Stantner lange in Übung war. Walcher®^) bringt große Abbildungen von solchen prunkvollen Stantnern mit färbigen Glasuren und Malereien aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, dort Tafel XVI einen solchen Weinkrug (so wird er dort genannt) in bunten Glasuren mit Reliefauflagen aus dem Museum Carolino Augusteum in Salzburg, dort Tafel XV, auch in färbiger Abbildung einen solchen Weinkrug aus dem Österreichischen Museum für Kunst und Industrie und dort auf S. 54 einen ähnlichen Krug, den Walcher nach 1600 einreiht. 15. Die Gießkanne. Bauchiger Topf mit Hals, Rand ein gerilltes Steilband. An der Schulter schief nach aufwärts gerichtet eine breite Ausflußröhre mit gelochter halbkugelförmiger Kuppel. Die obere Öffnung der Kanne ist an der gegen die Ausflußröhre gelegenen Hälfte durch eine eingefügte ebene Platte abgedeckt. Gehenkelt. Auf dem Henkel der Töpferstempel. Kein Graphitton, dunkel geschmaucht, außen glänzend graphittiert. Erste Hälfte des 17. Jahrhunderts. Haupolter, Eisentonkeramik, Salzburg. Walcher, Mittelalterliche Keramik. Jahrbuch des Oberösterreichisehen Musealvereines. 87. Caiul. 10

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